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Cosmos
Skygarden
Plagiat oder niveauvolle Verbeugung?
Ja is’ denn heut scho 1975? Diese Frage stellt sich unweigerlich als die ersten Töne des Intros auf dem neuen Cosmos-Album Skygarden erklingen. Denn wer hier nicht an Pink Floyd’s „Shine on, you crazy diamond“ denkt, der hat die letzten 30 Jahre wohl hinter dem Mond verbracht. Dieser Beginn zeigt auch wo die Wurzeln der Band liegen und gibt die Richtung für die nächste Stunde vor. Schöne elegische Musik ganz im Stile der Prog-Urväter Pink Floyd (Phase ab Dark side of the moon). Würde nicht Cosmos auf dem Cover prangen, könnte man fast meinen David Gilmour und Roger Waters hätten ihr Kriegsbeil begraben und ein neues Album aufgenommen. Sei es der lang gezogene Fender-Gitarrensound, die schwebenden Keyboardklänge, die getragenen Sougstrukturen oder der teils mehrstimmige Gesang (speziell die Stimme von Gitarrist Olivier Maier) – als langjähriger Hörer der Vorbilder fühlt man sich hier sofort wie zu Hause.
Als kritischer Musikhörer ist man versucht derartiges von Anfang an gleich abzuurteilen, aber die Schweizer bedienen sich einfach zu charmant an der vorgegebenen Blaupause und setzen diese auf ihre eigene Art und Weise um, als dass man ihnen wirklich böse sein könnte. Hier klingt auch nichts gequält oder gezwungen abkupfernd, sondern man hört die Passion die hinter der Musik steckt. Und über die spielerische Qualität gibt es nichts zu meckern. Hier sind keine Anfänger mehr am Werk.
Vor allem stimmen aber die Songs. Das Album als Ganzes unterhält wirklich gut und verbreitet eine schöne, angenehme Stimmung. Es ist aber nicht so, dass hier nur respektlos kopiert wird. Cosmos bringen ebenfalls ihre eigene Note in das Geschehen mit ein. So sind im letzten Drittel des Albums ein paar leicht akustische Stücke die Hören, die man den Engländern so nicht kennt. Aber auch Sängerin Silvia Thierstein trägt ihren Teil bei.
Wer also schon seit 1994 auf ein neues Pink Floyd-Album wartet, der ist bei Cosmos genau an der richtigen Adresse. Die beste Floyd-beeinflusste Band im deutschsprachigen Raum bleibt zwar nach wie vor RPWL, aber aber trotzdem sind die Schweizer ein Act den man Freunden des Genres gerne weiterempfiehlt.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Intro (Instrumental) | 2:35 |
2 | In the dark of the night | 3:55 |
3 | Electronical rival | 7:11 |
4 | Then just call me | 4:15 |
5 | The final path | 5:21 |
6 | Eclipse of the sun (Instrumental) | 7:51 |
7 | Internal voices | 7:45 |
8 | I stayed just because of you | 3:49 |
9 | Tell me | 5:38 |
10 | Where thanks are rolling today | 6:34 |
11 | Father | 3:12 |
12 | Moments | 5:46 |
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Besetzung |
Olivier Maier (g, v) Reto Iseli (dr, v) Daniel Eggenberger (key) Heiko Garrn (b) Silvia Thierstein (v)
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