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Calling all Nations; A global Gathering
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Am 15. Juli 2006 fand im Berliner Olympiastadion der missionarische Großevent "Calling All Nations". Wir hatten darüber berichtet. Jetzt liegt diese CD vor, die zwanzig Stücke von 19 Interpreten dokumentiert. (Initiator Noel Richards darf zwei Mal an den Start.) Wer dabei war und sich jetzt die CD anhört, wird den Eindruck haben auf einem anderen Event gewesen zu sein, bzw. sich fragen, wo wohl die Mikrofone platziert waren, die eine derartige Begeisterung und Stimmung aufgezeichnet haben. Die war nämlich in dem nur mäßig gefüllten Olympiastadium (Statt erwarteten 70 waren nur 22.000 Besucher gekommen.) ziemlich verflogen.
Offenbar haben hier Tontechniker, die die 20 Einzeltracks zu einem durchfließenden ineinander übergehenden Programm verbunden haben, gute Arbeit geleistet – ähnlich wie die Grafiker, die das Cover gestaltet haben. Wohlweißlich wurde auf Bilder, die größere Ausschnitte zeigen, verzichtet. Die Köpfe der Musiker werden mit close ups vom Publikum zusammen geschnitten, so dass die – im Stadion damals regelrecht hörbare – Distanz zwischen Publikum und Bands verschwindet.
Das heißt nun aber nicht, dass Calling all Nations; A global Gathering ein Flop wäre. Lasst uns aber zuerst einen Blick auf die Schattenseiten werfen. Die befinden sich in diesem Fall auf den Startplätzen 7-10, 14 und 16 und sind entweder einfach nur langweilig, oder so übel, dass man schnell ein „Florian Silbereisen, übernehmen Sie!“ erklingen lässt.
Aber erst einmal wird man erfreulich eingestimmt. Die Tracks 2 bis 6 bewegen sich zwischen kraftvollen Melodic Pop und Power Rock, bieten tolle Live-Performances und erinnern mehr als einmal an Stadion-Hymnen im späten U2-Format. Das setzt sich auf den Plätzen 11 bis 13 fort. yfriday bringen die rockigste Perfomance des Albums. Judy Bailey wärmt mit Reggae-Rhythmen. Lothar Kosse, der mit seiner (deutschsprachigen) Solo-LP vor kurzem eine musikalische Katastrophe abgeliefert hat, veredelt dieses Mal eine schöne rhythmische Soft Pop Nummer mit samtweicher (englischer) Stimme.
Im (teilweise Feuerzeug-tauglichem) Schlussteil (Tracks 17-20) wird es zum Teil sehr pathetisch. Bei der peinlich banalen Blende von “All over this World“ leisten sich die Mixer ihren gröbsten Schnitzer. Insgesamt überiegt aber auch hier eein positive Stadion-Stimmung.
Fazit: Bei Ohrenzeugen dürfte dieses als historisches Dokument völlig ungeeignete Album ein belustigtes oder verärgertes – je nach Temperament – Lächeln auslösen. Davon abgesehen ist die Scheiblette eine feine Sache, die eine ganze Reihe derzeit international angesagter christlicher Acts in guten Live-Aufnahmen von ihrer Schokoladenseite zeigt.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Psalm Drummers | 1:19 |
2 | Brian Doerksen & Anja Lehmann - Come now is the Time to worship | 4:44 |
3 | Noel Richards - There is only one God | 5:05 |
4 | Onehundredhours - He is good | 3:58 |
5 | Kings Kids | 1:19 |
6 | David Ruis - Mercy is falling | 5:17 |
7 | Tim Hughes - Consuming Fire | 4:35 |
8 | Dave Bilbrough - Holy Ground | 3:03 |
9 | Brian Doerksen - Purify my Heart | 1:44 |
10 | Delirious? - Majesty | 5:18 |
11 | Reuben Morgan - My Redeemer lives | 3:34 |
12 | Yfriday - One Hope | 3:37 |
13 | Judy Bailey - Don't you know | 3:38 |
14 | Andrea Adams-Frey & Albert Frey - Ströme lebendigen Wassers | 2:51 |
15 | Lothar Kosse - All that Sound | 4:06 |
16 | Arne Kopfermann - So komm her | 4:18 |
17 | Florence Joy - Only Hope | 3:48 |
18 | Broken Walls - River of Life | 1:37 |
19 | Noel Richards - All over this World | 3:31 |
20 | Matt Redman - How great is our God | 5:38 |
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