Naxos / Naxos CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. 8.557430
Gesamtspielzeit: 56:00
AUSGEWOGEN
Marin Alsop setzt mit der Dritten Sinfonie von Johannes Brahms ihren Zyklus in der bewährten Weise fort: Zwar werden interpretatorisch keine gänzlich neuen Wege beschritten. Dafür bekommt man aber eine flüssige und konzise, im Orchestralen (London Philharmonic Orchestra) ausgewogene und klangschöne Einspielung. Ungezwungen wird die Poesie der Musik zum Klingen gebracht. Vielleicht wird der eine oder andere die Energie und den Glanz älterer Einspielungen mit ihrem kräftigeren Farbauftrag vermissen. Alsop vermeidet Extreme in Tempi und Artikulation. Gedehnte Tempi und Töne im „Fettdruck“, die der Musik noch mehr Größe und Gewicht verleihen sollen, gibt es nicht. Alles entfaltet sich organisch, wird gleichsam von der ihm innewohnenden Energie angetrieben. Mit der gleichen Sorgfalt gestalten die Interpreten auch die Haydn-Variationen als beschwingte, aber keinesfalls leichtgewichtige Zugabe.