Musik an sich


Artikel
Gritty music - CRANEBUILDERS




Info
Gesprächspartner: Cranebuilders

Interview: E-Mail

Stil: Rock

Internet:
http://www.myspace.com/cranebuilders
http://www.cranebuilders.net

Die noch junge Band aus Liverpool hat mit ihrem Album Sometimes you hear through someone else schon für ein wenig Aufsehen gesorgt.
Perfekt arrangierter und bittersüßer Pop, der aber nie steril oder zu gewollt wirkt. Live sind sie hier noch ein echter Geheimtipp, in ihrer Heimat hat sich das schon etwas herumgesprochen.
Wer bei der Review ihrer neuen CD Lust auf mehr bekommen hat, der erfährt im MAS-Interview mit der Band die neuesten Tourtermine in Deutschland, ein wenig über ihre Geschichte und was die Band eigentlich vom Internet hält....


MAS:
Könnt ihr euch unseren Lesern einmal vorstellen, die Band, die Mitglieder und den eigenen Anspruch?

Cranebuilders:
Wir sind Tom Roberts (guitar and vocals), Steve Keast (drums), Matt McPartlan (bass), Helen Turner (keyboard and vocals) und Jack Jelfs (guitar) Simon Reynolds spielte nur auf der LP Gitarre.

Wir gründeten uns im Sommer 2000 (glaube ich). Ich arbeitete in einem Plattenladen mit Simon, einem der ursprünglichen Gründungsmitglieder der Band, der aber „weitergezogen“ ist. Wir richteten uns im Keller des Ladens ein und nahmen ein paar wirklich gute Demos gemeinsam auf. Earworm Records mochte unsere Songs und machte uns das Angebot auf dem 7inch Sampler „a charabang trip to the lights” mitzuwirken, welcher ungefähr zur selben Zeit erschien, wie unsere EP „Bitch“. Wir veröffentlichen auch eine Zusammenstellung unserer frühen Songs in den USA bei Devil In The Woods unter dem Namen „8 Songs“. Großes Glück hatten wir, dass der große John Peel und Steve Lamacq unsere Sache verfochten und auf einem unserer ersten Gigs Guy Garvey uns spielen sah und uns fragte ob wir an einer Veröffentlichung auf Skinny Dog Records Interesse hätten.


MAS: Kann man euch die nächsten Woche oder Monate auch in Deutschland zu sehen bekommen?

Cranebuilders:
Wir werden Ende April nach Deutschland kommen, das Lineup lautet bis jetzt:
27.04.2006 Hamburg - Astrastube
29.04.2006 Frankfurt - Das Bett
30.04.2006 Langenau – Cafe Kapillo
03.05.2006 Köln - Subway
04.05.2006 Leipzig – Früh Auf
05.05.2006 Dresden – Groove Station
06.05.2006 Berlin – Bastard

MAS:
Seid ihr mit eurem aktuellen Album zufrieden, mal ganz unabhängig vom kommerziellen Erfolg?

Cranebuilders:
Wir sind sehr zufrieden mit unserem aktuellen Album. Wir denken, es ist ein großartiges Album und repräsentiert gut, was wir in dieser Zeit beabsichtigen wollten.

MAS:
Ist es möglich, dass ihr in fünf Jahren sagt: Okay, das war es mit unserer Musikkarriere, und eine ganz andere Richtung in euren Leben einschlagt?

Cranebuilders:
Ich finde es schwierig, sich auf etwas Anderes zu konzentrieren, das weit entfernt von unserem eigentlichen Ziel ist: Das Einspielen unseres zweiten Albums.

MAS:
War es für eure Entwicklung wichtig in Liverpool aufzuwachsen?

Cranebuilders:
Ich weiß es nicht. Ich glaube nicht wirklich. Vielleicht nur in dem Sinne, dass jeder persönliche Erfahrungen machen muss, die auf eine bestimmte Art und Weise beeinflussen. Aber ich glaube nicht, dass meine Erfahrungen bemerkenswerter sind, als von Leuten, die in anderen Städten aufwachsen.

MAS:
Was bedeutet das Internet für euch? Ist es ein wichtiges Medium im Hinblick auf eure Arbeit, oder eine bloße Ansammlung von Seiten mit zusätzlichen Informationen?

Cranebuilders:
Ja das Internet ist ein großartiges Medium. Nicht nur, weil die Leute darüber unsere Musik hören können, sondern auch wir Erfahrungen und Wissen zusammentragen können, über Dinge, die uns interessieren.
Ich denke, es ist eine sehr gute Möglichkeit mit andere Leuten über Musik zu sprechen, die sie genauso genießen wie wir. Es ist gut, dass Seiten wie myspace.com Musik besser und einfacher verfügbar macht für Leute, die sie genießen wollen.
Unglücklicherweise haben wir zur Zeit ein paar Probleme mit unserer Homepage, aber wir arbeiten daran.

MAS:
Ist die weiche und leichte Musik von euch ein Kontrapunkt gegen die Stadt in der ihr aufgewachsen seid? Oder ist ein bloßer Stereotyp von Liverpool`

Cranebuilders:
Ich habe unsere Musik immer als rau und kiesig empfunden, trotz aller Leichtigkeit. Kiesig (=gritty) ist ein gutes Wort, um Liverpool zu beschrieben!

MAS:
Könnt ihr euch vorstellen ein total anderes Album als das jetzige aufzunehmen, oder glaubt ihr, dass ihr viele neue Aspekte von eurer Musik noch entwickeln könnt?

Cranebuilders:
Auf jeden Fall. Wir mögen es nicht uns irgendwie einzuschränken und zu sagen: „Das dürfen, oder das dürfen wir nicht.“ Das heißt nicht, dass wir unseren Stil radikal verändern wollen, aber man kann an den neuen Liedern schon eine deutliche Entwicklung sehen. Im Moment sind wir in der glücklichen Position, dass wir noch nahezu unbekannt sind und wir so Dinge ausprobieren können, ohne den Druck zu haben, mit dem vielleicht „erfolgreichere“ Bands umgehen müssen. Wie wir schon gesagt haben, wir sind sehr zufrieden mit unserem Album, aber ein Neues zu schreiben und aufzunehmen, das gleich klingt, wäre ein Schritt zurück. Wir würden es verabscheuen so eine Band zu sein, die immer wieder den gleichen Sound aufbereitet und Alben, die fast gleich klingen, veröffentlicht.


MAS:
Was sind eure Wünsche und Hoffnungen für die Zukunft? Oder habt ihr einen straffen Zehn-Jahresplan, der keinen Platz für Träume lässt?

Cranebuilders:
Wir haben tatsächlich den Punkt überschritten, an dem wir gehofft und geträumt haben, gerade sehen wir alles etwas pragmatischer. Wir wissen, dass alles was wir jetzt erreichen wollen, in unseren eigenen Händen liegt. Dass bedeutet Köpfe runter und sich die Eier abarbeiten!

MAS:
Ist die Verbindung zwischen euch ausschließlich professioneller Natur, so dass euer Arbeit effektiv und ohne Zwist und Streitereien vor sich gehen kann, oder wäre das zu langweilig und schädlich für den kreativen Prozess?

Cranebuilders:
Wenn unsere Beziehung ausschließlich professioneller Natur wäre, würde es seltsame Auseinandersetzungen geben, da bin ich mir sicher. Nein, ich bin glücklich darüber, dass wir in den letzten 6 Jahren voll gestopft mit Touren, Proben und Studioarbeit, uns widerstrebend von einer „Arbeitsgemeinschaft“ zu einer Art lässigen Reisegemeinschaft gewandelt haben.

MAS:
Vielen Dank für eure Zeit und weiterhin alles Gute!


Alexander Kitterer



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