Dice
If the Beatles were from another Galaxy
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Info |
Musikrichtung:
Neo-Kraut
VÖ: 01.02.2004
(Scene Records / Pool)
Gesamtspielzeit: 55:46
Internet:
www.dice-band.de |
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Eine seltsame Scheibe. Naiv. Ambitiös. Völlig daneben. Und absolut sympathisch.
Fünf Proggies, die absolut nicht auf der Höhe der Zeit sind, leben ihre Liebe zum Krautrock, zu Pink Floyd und zu den Beatles gleichzeitig aus. Natürlich, möchte man fast sagen, scheitern sie an der Klasse aller drei Bands. Aber das ist bei der Lattenhöhe, die mit den Legenden aufgelegt wurde, ja noch keine Katastrophe.
Fangen wir mit den Beatles an, denn die „Titelhelden“ werden immerhin drei Mal gecovert. Am besten wehrt sich “Penny Lane“ gegen die Verkrautung. Die unsterbliche Melodie setzt sich auch hier durch und lässt das einzige Mal auf der CD wirklich Beatles-Atmosphäre aufleben. Am schlechtesten ergeht es dem “Fool on the Hill“, der seiner Magie entkleidet wird und keine neue Gestalt gewinnen kann. Am interessantesten vielleicht der dritte im Bunde. Seltsam spacig groovend steigen Dice durch das Badezimmerfenster ein. Sehr anders ist diese Version, sehr strange, sehr gewöhnungsbedürftig, aber sie wächst beim Gebrauch.
Die Pink Floyd-Parallelen stammen in erster Linie von Peter Viertels Gitarrenspiel, das immer wieder an Gilmour erinnert, aber nie seine Emotionalität erreicht.
Bleiben Eloy, die nicht nur durch die krautige Keyboardkulisse beschworen werden, sondern vor allem auch durch das extrem germanische Englisch, mit dem sich Christian Nóyé zu Wort meldet. Das fällt in “Galaxy“ vor, aber vor allem in “God bless you John Lennon“, das mit ungewollter Komik Tief- und Höchstpunkt der CD zugleich ist. In schlichtestem Englisch wird ein ebenso tiefsinniger Fanbrief an John Lennon verfasst, der völlig authentisch wäre, wenn Texter Nóyé behaupten würde, er habe ihn mit 16 Jahre in sein Tagebuch geschrieben.
Aber genau diese Authentizität, die die CD in ihrer Gesamtheit durchzieht, macht If the Beatles were... zu einem ausgesprochen liebenswerten Stück Musik. Die Verspieltheit und die jugendliche Frische, die sich bin in das Coverbild fortsetzt, passt zwar irgendwie nicht zu den gereiften Musikern auf dem Foto, spricht aber die Seiten in den (ebenso gereiften) Hörern an, die an die alten Tage voller Träume, Phantasie und Unbekümmertheit, erinnern.
Und so sind wir wieder bei Sci-Fi-Image von Dice. If the Beatles were entführt zwar nicht in außerirdische Welten, aber in vergangene Zeiten, und die waren sowieso viel besser.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Welcome to the Future | 7:44 |
2 | She came in through the Bathroom Window | 4:52 |
3 | Galaxy | 12:15 |
4 | Fool on the Hill | 5:32 |
5 | Virus | 6:46 |
6 | God bless you John Lennon | 5:16 |
7 | Penny Lane | 4:42 |
8 | To Live again | 8:20 |
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Besetzung |
Christian Nóyé (Voc, Slide-Git, B, Mellotron) Henry Zscheletzschky (Keys, Back Voc) Peter Viertel (Git) Dirk Zorn (B) Thomas Bunk (Dr)
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