Sunniva Brynnel

Bohuslän


Info
Musikrichtung: Folk/World Music

VÖ: 14.02.2025

(Sjumit Records)

Gesamtspielzeit: 43:32

Internet:

https://www.sunnivabrynnel.com/
https://www.hemifran.com/news/


Heute führt mich mein musikalischer Weg wieder einmal nach Schweden, mir liegt eine aktuelle CD, Bohuslän, der Musikerin Sunniva Brynnel vor. Sie bedient als Komponistin, Sängerin und Akkordeonistin grundsätzlich verschiedene Bereiche, Folk und improvisierte Musik vorweg.

Sunniva wurde in Uddevalla geboren, seit ihrem fünften Lebensjahr spielt sie Klavier, später beschäftigte sie sich mit Chorgesang und studierte auch in den Bereichen Weltmusik und Pop. Ferner erweiterte sie ihren Horizont um irisch-gälischen Gesang anläßlich eines Studiums in Dublin, auch mit Jazz kam sie nachfolgend in Berührung.

Alle diese diversen Einflüsse mögen sicher dazu beigetragen haben, dass die Musik auf Bohuslän relativ vielseitig, aber gleichzeitig auch recht einheitlich, klingt. Im Grunde genommen ist es ein Duo-Album, denn neben der Protagonistin mit Gesang und Akkordeon ist es Timo Alakotila, der Piano spielt. Auf drei Songs wird als zusätzliches Instrument eine Violine verwendet. Grundsätzlich handelt es sich bei den vierzehn Songs um traditionelle Musik, lediglich Track 6 wurde, inklusive des Textes, von Andreas Jansson komponiert. Die restlichen Songs arrangierte die Musikerin selbst.

Weitere Schritte führten sie letztlich auch dazu, sich verstärkt dem Akkordeon zu widmen, und hinsichtlich diverser weiterer Studien vervollkommnete sie ihre kompositorische und musikalische Palette. Dennoch zeigt sie mit diesem Album Grenzen, denn grundsätzlich wird eine meist einheitliche Stimmung ausgebreitet, die sich halt auf folkloristische und traditionelle Grundlagen stützt. Die darüber hinaus gewonnenen Einflüsse und Eindrücke mögen sicher auch wichtig gewesen sein bei der Gestaltung dieser vierzehn Songs. Allesamt strahlen sie eine großartige Harmonie aus, klare Melodiestrukturen erweitern sich um improvisatorische Elemente und können die geneigte Hörerschaft durchaus in den Bann ziehen. Denn ich empfinde beim Hören einerseits eine Art Entschleunigung und andererseits wird mit rhythmischen Elementen ein ganz sanfter "Druck" ausgeübt.

Aus meiner Sicht hat die Beschäftigung der Protagonistin mit der irisch-gälischen Musik einen ganz wichtigen und hervorzuhebenden Eindruck hinterlassen. So spüre ich mehr Irland/Schottland als Schweden hinsichtlich des Ausdrucks. Gleichwohl bleiben natürlich die traditionellen Elemente, die den Songs zugrunde liegen, nie außer Acht, auch schwingt gelegentlich ein grundsätzliches Feeling von Musik des Mittelalters mit. Vielmehr bilden beide Ursprünge eine großartige Harmonie. Überwiegend besteht die Musik aus Instrumentalsongs, nur bei den Tracks 2, 6, 9 ertönt Gesang. Auch diese Gesangsstücke tragen hinsichtlich ihrer Melodiengestaltung sehr viel Keltisches in sich. Der Protagonistin' Stimme ist dabei ganz zart und ausdrucksstark zugleich, mithin, es klingt wunderschön und sehr anmutig und ansprechend, man fühlt sich sofort wohl. Sehr angenehm ist auch die Stimmung jener drei Songs mit Beteiligung der Violine. Gern hätte ich hiervon noch einige mehr gehabt, ebenso wie weitere Songs mit Gesang.
Perfekt aufgenommen und abgemischt wurde die Produktion im Übrigen vom Gitarristen Henrik Cederblom.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Polska i G moll efter Maria Sohlbert (3:24)
2 Bohusvisan / Sannepolskan (4:26)
3 Bryngelspolkan (1:54)
4 Vals efter Johan August Nilsson (2:44)
5 Engelska efter Johannes Kristensson (2:49)
6 Flicken i Uddevalla (3:11)
7 Halling efter Johannes Nielsen Schodsberg (1:54)
8 Polska efter Niklas Olsson nr 63 (Övergaard) (4:00)
9 Tusen Tankar (2:47)
10 Polska efter Medelålders Vandringsman (2:22)
11 Brudmarsch efter Kapten Lindholm (4:28)
12 Polska efter Niklas Olsson nr 56 (Övergaard) (3:57)
13 Gustafsbergens polska (2:22)
14 Lirkelåt (3:13)
Besetzung

Sunniva Brynnel (accordion & vocals)
Timo Alakotila (piano)
Hans Kennemark (violin - #2 & 11)
Jenny Gustafsson (violin - #4)



 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>