Allen Ravenstein
The Therapy of Fiction, EP 2: Shore Leave (Review-Serie; Folge 2)
Review-Serie: Allen Ravenstine - The Therapy of Fiction-EPs, Folge 2
Immerhin: Im Vergleich zur ersten EP Electron Music erzielt der Nachfolger Shore Leave eine 25%ige Steigerung der Punktezahl. Die Grundstruktur bleibt gleich. Das Kern-Duo Allen Ravenstine und William Blakeney werden nur punktuell von Gastmusikern unterstützt. Neu ist, dass im Vergleich zu Electron Music verstärkt „echte“ Instrumente, wie Piano und Flügel eingesetzt werden. Besonders die Hinzunahme von Victor Hugo Morales Avilán am Flügel bringt viel Leben und Gefühl ins Spiel.
Aber bereits der Titel gebende Opener, der noch ohne Gäste auskommt, lässt mit seinem sanften Piano-Klängen eine verträumt ziellose Atmosphäre aufkommen, die wesentlich mehr „Musik“ ist als alles, was man von der EP 1 her kennt. Das steigert sich vor allem bei „Ninety Miles to the spanish Harbor“ noch einmal. Der Flügel macht es zum Melodischten, was bislang von Ravenstine zu hören war. Der weitgehende Verzicht auf Kunstpausen macht es zu dem „klassischten“ Stück Musik bis jetzt.
Insbesondere die beiden längsten Stücke der EP sind dann aber wieder eher Soundcollagen. Bei „Fleche d'Or“ muss ich an eine von Piano-Akkorden begleitete Zugfahrt denken. „In Search of Memory“ besteht aus einer ganzen Reihe von Zwischenräumen, die fast ohne Tönen auskommen. Klangtupfer auf dem Vibraphon(?) geben etwas Leben.
So stürmisch wie das wieder sehr ästhetische Cover wirkt die EP zwar nicht, aber es passiert doch deutlich mehr als auf dem Vorgänger. Bin mal gespannt, ob das so weiter geht.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Shore Leave | 3:32 |
2 | In Search of Memory | 6:50 |
3 | Pink Dust at the Point | 2:52 |
4 | Ninety Miles to the spanish Harbor | 4:19 |
5 | Fleche d'Or (Golden Arrow) | 8:09 |
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Besetzung |
Allen Ravenstine (Piano, Synth, Sampler)
William Blakeney (Synth)
Giacomo Liguori (Perc <2>)
Victor Hugo Morales Avilán (Flügel <3,4>)
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