Les Amazones D’Afrique

Amazones Power


Info
Musikrichtung: African Pop-Fusion

VÖ: 24.01.2020

(Real World)

Gesamtspielzeit: 55:41

Internet:

https://lesamazonesdafrique.com/
https://realworldrecords.com/


Die Amazonen – laut griechischer Mythen und Sagen Völker, bei denen Frauen männergleich in den Kampf zogen, mithin – kämpferische Frauen. Die afrikanischen Amazonen aus Mali, dort 2015 gegründet, nennen sich Les Amazones D’Afrique. Nun ist ihr zweites Album erschienen, Amazones Power.

Ihr Name bezieht sich auf die Dahomey Amazons, eine weibliche Gruppe von Elefantenjägern und eines Militär-Regiments. Ihre Botschaft anlässlich der ersten Konzerte war, aufzustehen und Ungerechtigkeit zu bekämpfen, weil alle Menschen gleich sind. Wie man dem Line-up entnehmen kann, gibt es jede Menge Vokalistinnen in der Band, und dieser Gesang wirkt auch entsprechend wuchtig, mitunter geschickt mitunter verschachtelt, aber auch im Gleichklang. Dazu wird, weil es wohl modern im Ausdruck sein soll, oft gerapt. Und entsprechend ist die Musik dazu gestaltet, auch sehr modern.

Und so gehen die ursprünglich stärker ausgeprägten afrikanischen Elemente ihres Debüt-Albums leider entschieden unter, denn die Musik des neuen Albums ist stark programmiert im Sound, sehr gleichförmig klingend, und allein die Gesangsbeiträge, sind sie dann einmal isoliert von der Begleitung kurz zu vernehmen, bringen noch die Authentizität in die Stimmung. Nun, es gibt die eine oder andere Ausnahme, und so zähle ich zum Beispiel einen Song wie “Queens“ zu den Hits dieses Albums. Denn hier höre ich Afrika, im Verbund von Tradition und Moderne, wunderbar fusioniert. Auch Titel wie “Dreams“, “Dogon“ oder das vorbildliche “Power“ stehen für mich auf der Positivseite der Platte, letzterer ist auch für mich der kraftvollste, hier sogar mit Elementen der Jazz-Fusion. Am liebsten hätte ich ein Album in genau diesem Sound gehabt, das wäre ein Kandidat für 18 Punkte gewesen.

Ansonsten hat die stark elektronisch-künstlich wirkende Programmierung viel von der federnden Rhythmik und Natürlichkeit geschluckt, und das ist schade. Andererseits kann man auf diese Weise eventuell verstärkt eine junge Hörergeneration für den Kampf der Amazonen gewinnen.



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Heavy (3:22)
2 Love (3:24)
3 Smile (4:23)
4 Queens (3:56)
5 Smooth (4:31)
6 Dreams (6:18)
7 Timbuktu (4:12)
8 Red (3:29)
9 Rebels (4:40)
10 Dogon (4:21)
11 Fights (3:27)
12 Sisters (5:01)
13 Power (4:39)
Besetzung

Rokia Koné, Mamani Keita, Fafa Ruffino, Kandy Guira, Tiguidanké Diallo a.k.a. Niariu, Nacera Ouali Mesbah, Boy-Fall, Jon Grace, Marta Domingo, Aminata Dramé a.k.a Nakou, Roselyne Belinga, Nancy Murillo, Moesha13, Valérie Tribord, Valérie Belinga, Abby Surya, Patricia Essong, Ami Yerewolo, Kaka Coulibaly, Maybe Ouedrago, Amadou Dembélé, Nanou Coul (vocals)
Felipe Cabrera (double bass)
Sountoucoumba « Salif » Koné (lead guitar)
Inor Sotolongo (congas)
Souleyman Diallo a.k.a Bavieux (rhythm guitar)
Llorenç Barceló (Hammond B3)
Amadou Dembélé (djembé)
Abdou Diallo (doundoun superposé)
Mamadou Diabaté (doundoun)
Amadou Sissoko (tama)
Yaya Samake (drums)
Joe Palmer (drums)
Nabil Tamarat (darbouka)



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