Fredrik Lundin
5 Go Adventuring Again
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Der dänische Jazzmusiker Fredrik Lundin wurde am 7. April 1963 in Kopenhagen geboren. 1981 startete er seine professionelle Laufbahn und seitdem ist er mit eigenen Formationen als auch als Sideman recht fleißig gewesen. Das erste eigene Album erschien im Jahr 1986. Auf seiner neuen Platte, 5 Go Adventuring Again hat er andere dänische, schwedische und einen polnischen Jazzmusiker um sich versammelt, und, dem Titel entsprechend, ein Album mit abenteuerlicher Musik eingespielt. Diese an sich kleine Formation stößt mit den Arrangements und der Spielweise auch ganz dezent in Big Band-Gefilde vor, denn breitflächige Klangräume sind geschaffen worden, die die verschiedenen Bläser in den Fokus setzt, nicht nur allein als Solisten, sondern im Kollektiv als interessante Klanggestalter.
“The Hound Of Baskerville“: Sehr feierlich und pastoral, klangverhangen, sphärisch abgehoben, verträumt und Eindrücke von Verlorenheit, Entrücktheit vermittelnd. Im Einklang der Blasinstrumente stößt eine verrückt spielende Perkussion nach vier Minuten hinzu, das fließende Klanggeflecht zerreißend, ein drohnenhafter Sound entsteht im Hintergrund, über dem die Bläser dann hell erstrahlen mit einer folkloristisch angehauchten Melodie, aus der sich dann das Saxofon zum Solo erhebt, das Arrangement des Openers ist eine herrliche, Aufmerksamkeit fordernde Konstruktion.
Mit “Crumbling Castles“ , das mit einem schon wieder festlich, fast schon weihnachtlich klingendem Bläsersatz imponiert, improvisiert der Bassist energisch kraftvoll und bildet dazu einen Gegenpart, oft habe ich den Eindruck, man habe sich stark an der Musik von Edward Vesala orientiert, und gerade bei diesem Stück ist es auch der Drummer Provis, der mich an seinen Kollegen erinnert.
Schließlich bleiben meine ersten Eindrücke auch bestehen im weiteren Verlauf der Platte, und immer wieder vernehme ich Einflüsse aus der Folklore, beim sechsten Stück, “Borderland“, schafft der Bassist als Einleitung gar eine sehr orientalische Atmosphäre mit dem gestrichenen Bass, verträumt und melancholisch setzen dann die Trompete und die übrigen Bläser ein, unterstützt von der Perkussion, die mich gedanklich in die Wüste mit dem Blick auf eine Karawane versetzt. Und so wirkt die ganze Musik der Platte auf mich, Assoziation erweckend, Bilder malend, die ganze Facette von Eindrücken jeder Art, die durch erweckte Emotionen entstehen können, freisetzend. Lundin und seine Mitstreiter haben es verstanden, einen Bilderbogen zu entwerfen, der als Ausfluss ihres Ideenreichtums und ihrer Kreativität umwerfend ist. Im noch jungen Jahr wird diese Platte in meiner Bestenliste Jazz des Jahres 2018 auf jeden Fall dabei sein.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 The Hound Of Baskerville (9:19)
2 Crumbling Castles (4:56)
3 Wondering (5:04)
4 Dodging Bullets (5:23)
5 The Pond (6:01)
6 Borderland (7:48)
7 Jumping Jack (2:26)
8 Tilbage Til Start (6:17)
9 Being In A Dark Place (6:24)
10 Prairie Dreams (6:39)
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Besetzung |
Fredrik Lundin (tenor-, mezzo soprano & baritone saxophones)
Thomaz Dabrowski (trumpet)
Petter Hängsel (trombone and Sylo synth)
Joel Illerhag (bazantar bass)
Anders Provis (drums, Spds drumpads & percussion)
Jesper Lovdal (contra bass clarinet)
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