Sarah Klang
Love In The Milky Way
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Na, da haben wir ja endlich einmal eine Platte mit einem gewissen Retro-Sound, ohne dass man spontan assoziieren muss, das klänge so wie…, oder wie…. Denn die blonde Schwedin Sarah Klang verfügt über eine sehr individuelle Stimme. Nun, die Musik kann man allerdings schon in Verhältnisse setzen, es ist eben die Atmosphäre, die in alte Zeiten zurückversetzt, hier ist dann viel Raum für Assoziationen.
Die Fünfundzwanzigjährige hat ihr Debüt-Album mit einer kleinen Band eingespielt. Sie selbst spielt Autoharp, diese Kastenzither, die im Bluegrass, Folk und Country Verwendung gefunden hat, richtig bekannt geworden durch die Carter Family. Doch diese drei Musikrichtungen gibt es hier nicht zu hören, ich bezeichne es eher als Indie Pop. Aus Göteborg stammend, aber aufgewachsen in der Nähe zu finnischen Grenze mögen sich hieraus etliche Eindrücke der Landschaft und des dortigen Lebens eingeprägt haben, denn diese Art Melancholie, die daraus erwachsen kann, schlägt sich in der Stimmung der Platte durchaus nieder. Verstärkt wird dieses dann noch mitunter durch den Einsatz des Mellotrons.
So steckt eine Menge Sensibilität in der Musik, in der Presseinfo wird vermutend aufgeführt:
„Man glaubt hier und da die Leichtigkeit von Fleetwood Mac, die Düsternis von Serge Gainsbourg und die Sehnsucht von Gram Parsons und Emmylou Harris zu hören, aber alles auf Love In The Milky Way ist zweites Jahrzehnt im einundzwanzigsten Jahrhundert und trägt den Vor- und Nachnamen Sarah Klang“.
Nun, bedingt mag das zutreffen, und so wird Jede/r seine persönlichen Eindrücke und Erkenntnisse aus dem Aufbau dieser relativ einfach strukturierten Musik gewinnen können. Auf jeden Fall regieren Harmonie und melancholischer Schönklang. So soll man Sarah als das “Saddest girl in Sweden“ bezeichnet haben, sie selber hat sich das zu Eigen gemacht und führte aus, dass sie ihre Traurigkeit in der Musik verarbeite. Zusammen mit Kevin Andersson hat sie dieses nun umgesetzt.
Dabei sind die Songs ganz behutsam um ihre Aufmerksamkeit erregende Stimme gestrickt worden, ganz zart und ruhig meistens, sanftes Schlagzeug, das mitunter wolkenhaft schwebende Klänge untermalt. Wird es dann auch einmal uptempo, dann bleiben die Gitarren und die Keyboards stets bodenständig und finden sich mehr in der klangausfüllenden Begleiter-Rolle als vordergründig als Solisten. Also – hier darf man ruhig traurig sein, denn nicht eine Spur von Depression und Unglück spüre ich, denn diese Traurigkeit ist eine schöne.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Milky Way (2:40)
2 Left Me On Fire (4:12)
3 Strangers (3:52)
4 Rock N Roll Blues (3:47)
5 Lover (3:14)
6 When You Walk (3:01)
7 Blue Bird (3:38)
8 Vile (3:18)
9 Mind (4:10)
10 Demons (4:14)
(all songs written by Sarah Klang and Kevin Andersson)
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Besetzung |
Sarah Klang (vocals and autoharp)
Kevin Andersson (guitars, bass, organ, mellotron, percussion and string arrangement)
Pontus Bolander (piano, organ, mellotron)
Mattias Hagström (drums)
Emil Karlsson (drums - #4, percussion)
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