Dan Cray
Outside In
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Der Pianist Dan Crary stammt aus Chicago, lange Jahre leitete er ein Trio und war damit auch erfolgreich. Gemäß seiner Webseite sollte Outside In sein sechstes Album sein. Besonders stellt er hier den Saxofonisten Dayna Stephens vor, einen Musiker, der sich bereits einen Namen als einfühlsamer Begleiter gemacht hat und mit “Peace“ ein hervorragendes eigenes Album mit Balladen vorlegte.
Und entsprechend herrscht auch auf dieser Platte vorwiegend eine zarte Balladenstimmung, die Atmosphäre erinnert mich manchmal auch an einige Stücke von John Coltrane, nicht aber Stephen’s Spiel. Vielmehr zeigt er sich hier als ein wichtiger Stilist des Saxofons.
Schlichte Eleganz ist hier das Thema, Harmonie und Melodik eingeschlossen. Spontan könnte man die Musik der Platte ohne weiteres auf das Münchner Label ECM verorten. Und gerade diese besondere Stimmung, die dort in den Mitt- bis End-Siebzigern herrschte, finde ich auch hier. Sehr beruhigend und trotzdem voller subtiler Spannung werden kleine Geschichten erzählt, die Freude bereiten. Fast schon meditativ gleiten einige Songs dahin, beispielhaft sei “A Flower is a Lovesome Thing“ genannt. “Oblivion“ bildet da einen Gegenpol mit schnellerer und sehr elastisch wirkender Ausrichtung, sehr modern gestaltet und mit spielerischen Elementen fast schon experimentell ausgerichtet.
Mit dieser Platte ist dem Pianisten ein sehr intimes Werk gelungen, das wie ein frischer und erfrischender Quell wirkt und natürlich das zu Gehör bringt, was Jazz auch ausdrücken kann, viel Emotionen, losgelöst von dem, was mit der Musik oft verbunden wurde, Sperrigkeit, Exzentrik und Unzugänglichkeit. Hier ist das alles nicht der Fall, und wer zeitgenössischen Jazz ganz sanft kennen lernen möchte, ist hier bestens bedient!
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Small Sir (5:34)
2 Where Springs (6:01)
3 A Flower is a Lovesome Thing (7:06)
4 Oblivion (5:47)
5 OdP (Bird of Paradise) (5:42)
6 Outside In (5:18)
7 Where Are You (7:07)
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Besetzung |
Dan Cray (piano)
Dayna Stephens (tenor saxophone)
Clark Sommers (bass)
Mark Ferber (drums)
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