United Sounds of Joy
United Sounds of Joy
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Die beiden Protagonisten des englischen Duos United Sounds of Joy waren Mitte der 90er Mitbegründer der Band Dream City Film Club. Alex Vald wurde von der Band nach dem ersten Album gefeuert, doch die von Kritik und Medien gefeierte Band brachte es anschließend nur auf ein weiteres Album und 1999 war bereits Schluss. Nun, 20 Jahre nach dem sich die Wege der beiden trennten also eine erneute Zusammenarbeit, die beide aber nicht als Wiedervereinigung verstanden wissen wollen, weshalb sie sich konsequent einen neuen Namen zugelegt haben.
Die acht neuen Stücke, die bei dieser Zusammenarbeit zusammengekommen sind, wissen durchaus zu überraschen. Zumeist sind es im düsteren Bereich angelegte, recht spartanisch arrangierte und trotzdem opulent wirkende Nummern, überstrahlt vom angenehmen, melancholischem Gesang. Dabei changieren sie zwischen Dark Wave, knackigen Gitarrenriffs, poppigen Melodien und Elementen und alles gewürzt mit der passenden Menge an elektronischen Geräuschen und Klängen.
“Dust Veil“ zum Beispiel vereinigt all dies in einem knapp fünf Minuten langem Stück. Der pochende Bass treibt das Stück unwillkürlich voran, die Keyboards erinnern in ihrer Breite und ihrem Klang an 70er-Jahre-Artrock. Die Gitarren geben zum einem harsche, dunkle Gitarrenriffs von sich, an anderen Stellen perlen sie wundervoll dahin und erinnern stark an die späten Marillion. Zu den düsteren Parts gibt es Sprechgesang, der Refrain bricht dann auf und erklingt poppig und der Gesang wird harmonisch und zweistimmig.
“Wonded Moon“ hingegen glänzt als dunkles, kleines elektronisches Psychedelikstück. Wabernde elektronische Sounds, die Gitarre erklingt hingegen sehr klar, aber weit im Hintergrund. Es entsteht ein mysteriös wirkendes, träumerisches Kleinod mit herrlichen Orgelklängen und verzerrten Gitarren am Ende.
Auf der anderen Seite gibt es auch kleine Popmomente wie das wunderschöne “She set the stars in Motion“ oder noch mehr “I hear her call my name“. Auch diese haben einen eher dunkleren Grundklang, begeistern mit den wunderbar eingesetzten Klängen aus Elektronik, einem spartanischen Bass und unglaublich sanften und schwebenden Keyboardsounds.
Insgesamt überzeugt das Album durch seine feingliedrigen Songs. Eingebettet in den schwebenden Sounds von Keyboard und zusätzlicher Elektronik erklingen Bass, Piano und vor allem Gitarre immer in interessanter und überraschender Weise. Zusammen mit dem schön gestaltetem Cover ergibt United Sounds of Joy“ ein wunderschönes Gesamtkunstwerk, das hoffentlich nicht übersehen und überhört wird. Natürlich erfinden die Engländer nichts wirklich neu, doch präsentieren sie sich mit einem auf Anhieb sehr eigenständigem Sound mit hohem Widererkennungsfaktor.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Seams of Sorrow |
2 |
The Sun that hides a darker star |
3 |
Dust Veil |
4 |
Wounded Moon |
5 |
She set the stars in motion |
6 |
I hear her call my name |
7 |
Queen of seven dials |
8 |
Free to Fall |
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Besetzung |
Michael J. Sheehy
Alex Vald
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