The Last in Line - bei diesem Bandnamen hört natürlich jeder echte Metal-Fan sofort das Gras wachsen. Und wenn dann auch noch drei der Bandmitglieder auf den ersten drei Dio-Alben dabei waren, steigen die Erwartungen sofort ins Astronomische.
Natürlich ist auch bei diesen Voraussetzungen kein Album auf Augenhöhe mit eben The last in Line oder Holy Diver zu erwarten. Aber Heavy Crown enttäuscht nicht nur in der Qualitätshöhe, es erfüllt nicht einmal die Erwartung, ein Album in der Traditionslinie Dios zu liefern.
Was so böse klingt, ist letztlich gar nicht so böse gemeint. Heavy Crown ist zwar kein überragendes, aber vor allem alles andere als ein schlechtes Album. Für sich betrachtet ist es ein solides Traditionsmetal-Album, das zusätzliche Bedeutung dadurch gewinnt, dass es das letzte Album, des am 24. Januar 2016 verstorbenen Bassisten Jimmy Bain ist. Ein Reinfall ist es nur, wenn man von ihm eine Fortsetzung der ersten drei Dio-Alben mit neuem Sänger erwartet.
Immer wieder gelingt es Heavy Crown schöne Akzente irgendwo im Raum zwischen Savatage (Gitarrensound) und Thunderhead (Stimme) zu setzen. Um zum Highlight in dieser Metal-Region zu werden enthält das Album etwas zu viel 08/15-Material. Aber das Potenzial die an das Rockmusical verloren gegangenen Savatage zu ersetzen hat das Quartett allzumal – auch wenn man jetzt natürlich erst mal einen neuen Bassisten braucht.