Bon Jovi
Burning Bridges
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Info |
Musikrichtung:
Pop / Kuschelrock
VÖ: 21.08.2015
(Island / Universal)
Gesamtspielzeit: 40:10
Internet:
http://www.bonjovi.com
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Das Resümee diesmal gleich zu Beginn: Das „neue“ Album von Bon Jovi ist der hinterletzte Mist! Und zwar in jeder Hinsicht! Für diesen Inhalt und diese Form gehört Jon Bon Jovi (denn er hat das alleinige Sagen; eine Band ist das hier längst nicht mehr!) und dem Label kollektiv der Arsch versohlt. Oder besser nicht: Am Ende gefällt denen das noch...
Selbst das laue Lüftchen, das durch den Vorgänger What about now (frei übersetzt: „Un watt jetz?“ - Auf die Antwort, die den Amis auf diese Frage eingefallen ist, hätte ich gerne verzichtet!) waberte, hat sich verflüchtigt. Selbst vor dem Hintergrund, dass sich Bon Jovi nach 32 Jahren im Streit von ihrer Plattenfirma Mercury getrennt haben und dieses 13. Studioalbum lediglich der Vertragserfüllung dient, darf man den Käufer nicht derart verprellen. Es gibt keine Interviews oder sonstige Promoaktivitäten, die Platte erscheint auch nicht wie sonst üblich in 1000 verschiedenen Formaten, sondern nur in EINER Version – OHNE BOOKLET!!!!! Ich könnte kotzen! Da drängt sich massiv der Eindruck auf, dass JBJ und seine Erfüllungsgehilfen für ihre treuen Anhänger nur Verachtung übrig haben.
Der Einzige, der sich ernsthaft bemüht – und damit die erste Null-Punkte-Wertung in der Geschichte von musikansich.de verhindert –, ist ein Außenstehender. (Hallo Michael, so lieb sind wir gar nicht. In den gut 15 Jahren unserer Existenz ist die große runde Null bereits mindestens 15 Mal gezeigt worden; Red.) John Shanks, der mir einst als Gitarrist von Melissa Etheridge wohlige Schauer über den Rücken jagte, und der heute ein gefeierter Produzent ist, rettet mit seinem melodischen Gespür an der Gitarre was zu retten ist. Seine herausragende Einlage in „Fingerprints“ ist der einsame Höhepunkt dieser ansonsten erbärmlichen Platte. Dieses Solo markiert den einzigen Moment, der wirklich mitreißt, in dem wenigstens ein dünnes Rinnsal Adrenalin fließt.
Ansonsten klingt Burning Bridges selbst im Titelstück, einer notdürftig als Country-Akustik-Liedchen getarnten bitteren Abrechnung mit dem früheren Arbeitgeber, wie das, was es ist: eine Resteverwertung, in die nicht mehr Zeit und Mühe als unbedingt nötig investiert wurde.
Aus „We all fall down“ etwa hätte man allein vom Titel her etwas viel Dramatischeres machen können, ein richtiges kleines Epos. Blöd nur, dass gar nicht vorgesehen war, etwas zu schaffen, das irgendeine Art von Klasse besitzt.
Natürlich strotzt Burning Bridges trotzdem nur so vor gefälligen Melodien und langweilt dennoch bereits während des ersten Durchlaufs unsagbar. Von der vermeintlichen Eingängigkeit darf man sich nicht täuschen lassen: Die Melodien sind samt und sonders aus Routine entstanden. Hooklines wie diese schüttelt JBJ im Tiefschlaf aus dem Ärmel. Seele? „Ach was, die hab´ ich doch längst dem Teufel des Kommerzes verkauft!“ Keine Tiefe, kein Drive, null Feeling – gar nichts.
Burning Bridges ist ein Armutszeugnis und nicht einmal einen müden Euro wert. Kein Wunder, dass einem das Ding mittlerweile hinterhergeschmissen wird. Ein neues Werk ist noch für dieses Jahr angekündigt. Wenn das nicht der Mega-Überhammer wird, verwandelt sich der grandiose Neustart in den letzten Sargnagel für Bon Jovi.
Bis dahin empfehle ich, sich an Ex-Gitarrist Richie Sambora und seine exzellenten Soloarbeiten zu halten. Da ist hervorragende Qualität garantiert, mit literweise Herzblut. Und die bessere, weil tiefere und rauere Gesangsstimme als sein Ex-Chef hat Sambora obendrein!
Michael Schübeler
Trackliste |
1 | A Teardrop To The Sea | 5:07 |
2 |
We Don´t Run | 3:17 |
3 |
Saturday Night Gave Me Sunday Morning | 3:23 |
4 |
We All Fall Down | 4:05 |
5 |
Blind Love | 4:48 |
6 |
Who Would You Die For | 3:54 |
7 |
Fingerprints | 5:58 |
8 |
Life Is Beautiful | 3:22 |
9 |
I´m Your Man | 3:44 |
10 |
Burning Bridges | 2:44 |
11 |
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