Chip Taylor
The Little Prayers Trilogy
|
|
|
Aus der Talentschmiede der Familie Voight ist es nun am mittlerweile vierundsiebzigjährigen James Wesley alias Chip Taylor, eine neue CD-Veröffentlichung zu präsentieren, und das gleich mit einem Dreierset.
In Anlehnung an einen klassischen Satz aus einem James-Bond-Film kann zum Gesang des Protagonisten stehen „Gehaucht, nicht gesungen“, möglicherweise auch dem Alter von 74 geschuldet.
Ja, eine flüssige und fließende Aneinanderreihung von Text kann ich beileibe recht selten erkennen, vielmehr vernehme ich einen grummelnden Bariton, ähnlich, wie man es auch von Leonard Cohen kennt.
Nun, das kann man locker in die Stimmung der Musik integrieren, dann passt es schon.
Anhand der nicht vorhandenen Angaben zur Besetzung vermutete ich zunächst reine Soloaufnahmen, doch es ist entweder eine Band vorhanden, die den ruhigen und beschaulichen Fluss der Musik untermalt, oder Taylor spielt alle Instrumente selbst, nun meistens sind es auch Gitarre und Piano, die weitestgehend eingesetzt werden, so auf dem Opener gleich eine Trompete, oder ein Flügelhorn.
Der Mann, der einige Klassiker geschrieben hat, Wild Thing, Angel Of The Morning und andere, legt mit dieser auf drei CDs verteilten Songkollektion sicher keinen neuen Hit vor.
Dieses scheint auch nicht des Künstlers Anliegen zu sein.
Mit dieser Trilogie, im Einzelnen wie folgt betitelt, Behind An Iron Door, Love & Pain und Little Prayers, wird eine absolut fesselnde Stimmung erzeugt, die sich weniger zum Nebenbeihören eignet, sondern höchste Aufmerksamkeit verdient. Denn dann kann man sich erst auf diese besondere Atmosphäre einlassen und sich sogar recht gut entspannen.
Leider sind die Texte nicht als Booklet enthalten, so dass man schon versuchen muss, sich zu konzentrieren auf die Songs, und sie handeln vom alltäglichen Leben mit all‘ seinen Höhen und Tiefen, sogar Weihnachten ist Thema auf dem neunten Song der ersten Platte, aus der Sicht eines Mannes, der vom hektischen Hin und Her der Leute so gar nicht beachtet wird, vielleicht ein Obdachloser?
So geht durchaus auch etwas Bedrückendes von der sehr intimen Stimmung aus, und ganz deutlich wird das bei den Songs der dritten CD. Hier scheint die ohnehin reduzierte Ausprägung der Arrangements noch einmal reduziert worden zu sein, jedes Atmen, jedes Geräusch der Stimme wird hörbar, so als würde Chip genau neben einem stehen, das ist schon recht beeindruckend.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD 1:
1 He's A Good Guy (As Well You Know) (5:45)
2 Sleep With Open Windows (4:32)
3 Solitary (3:46)
4 I'll Only Be Me Once (5:35)
5 Czechoslovakian Heaven (4:32)
6 Used To Be A White Boy (3:06)
7 Nine Soldiers In Baltimore (4:20)
8 Ontario Crimes (5:49)
9 Merry F'n Christmas (4:42)
10 Ted Williams (5:11)
11 Reprise (Elmer's White Boy) (1:29)
CD 2:
1 Hold It Right There (3:23)
2 Bardot (3:57)
3 Track 224 (4:05)
4 The Same Way (5:17)
5 Nothin' Comin' Out Of Me That I Like (3:12)
6 Girl & Boy Thing (2:23)
7 Joan's Song (2:06)
8 Reprise (Joan's Song) (0:43)
CD 3:
1 Tryin' To Let The Angels Know (3:14)
2 Solitary - Alternative Version (3:37)
3 Czechoslovakian Heaven - Alternative Version (4:38)
4 Martha, Martha (2:37)
5 Queen Of The World (5:23)
6 Lord What Are You Giving Me Now (3:09)
7 He's A Good Guy (As Well You Know) - Alternative Version (5:45)
8 The Supreme Court (3:40)
9 Little Prayers (3:36)
10 Spoken Intro To The Last Song (0:12)
11 Wish I Could Die Just One More Time (2:08)
|
|
|
|
|
Besetzung |
keine Angaben
|
|
|
|