Allzu lange haben sich An Autumn For Crippled Children auch dieses Mal nicht Zeit gelassen. The Long Goodbye setzt die Linie seines Vorgängers Try not to destroy everything you love in direkter Weise fort. Man kombiniert auch hier harmonische Postrock-Klänge mit harschem Gesang direkt aus der Black-Metal-Hölle.
Der instrumentale Unterbau klirrt vielleicht etwas mehr noch als zuletzt. Aber trotzdem macht sich ein leichtes Gefühl der Wiederholung breit. Etwas das man so nicht wirklich von der Band kannte. Die Unterschiede zum Vorgänger sind marginal. Oder haben An Autum For Crippled Children nun endgültig ihre ureigene Nische gefunden?
In großem Maße unterhaltsam ist das Ganze glücklicherweise nach wie vor. Die Atmosphären sind dicht und die Songs teils ziemlich eingängig. Nummer wie „When night leaves again“ oder „Converging towards the light“ faszinieren abermals mit ihrer Diversität zwischen erzeugter Musik und stimmlichem Vortrag.
Zum Ende hin drücken sich immer mehr Keyboard- und Synthiesounds ins Geschehen. Gerade den Pfad den man mit dem Abschluss „The sleep of rust“ einschlägt könnte man sich in Zukunft gut vorstellen. Mehr Ambient, noch weniger Metal - warum nicht?
Am Ende bleiben die Holländer auch mit ihrem fünften Album etwas Besonderes, dem man gerne etwas Aufmerksamkeit schenken dürfte. Düsterheimer oder Freigeist - genügend Crossover-Potenzial ist jedenfalls vorhanden.