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BJ Nilsen

Eye of the micrphone


Info
Musikrichtung: Electronic Avantgarde / Field Recording

VÖ: 15.01.2014

(Touch Music)

Gesamtspielzeit: 43:19


BJ Nilsen ist ein 1975 in Schweden geborener Field Recording Artist.
Mit Eye of the Microphone veröffentlicht er ein der Track starkes Album mit dem er London eine Art akustisches Denkmal setzen will.

Für das Stück “Londinium“ nahm er Geräusche an Victoria Station auf.
Aso tauchen unter dunklen elektronischen Drones Geräusche einer Kirche, Zischen von Zügen und andere typische Geräusche auf. Stimmgewirr vermischt sich mit klappenden Türen unter den dunklen Sound. Wasserplätschern, Regengeräusche lassen diesen Droneartigen Einstieg ausklingen.

“ Coins and Bones“ hat keinen örtlichen Bezug.

Hier kommen noch die am meisten als möglicherweise störend empfundenen Geräusche vor. Auch dieser Track besteht jedoch aus langgezogenen, kreisenden elektronischen Drones die eine schwebende, unheimliche und doch träumerische Kulisse bilden.

“Twenty Four Seven“ benutzt Aufnahmen die an der East Anglia Line der Londoner Liverpool Street aufgenommen wurden. Vogelgeräusche, Wasserplätscher, Fußstapfen gehen langsam in einen ambiente, sphärischen elektronischen Sound über, die den Hörer ummalt.
Eine sehr entspannende, schwebende musikalische Untermalung die den Hörer in andere Sphären tragen und aufzeigen, wie interessant Field Recording Projekte sein können, wenn sie den reinen Klang mit sphärischen Sounds ummalen und so den Hörer auffordern, die Geräuschkulisse zu entdecken und nicht von Ihr abgeschreckt werden.

Und dieser letzte Satz gilt für das ganze Album. Wo viele Fieldrecording Alben am Ende doch im „Geräusch“ stecken bleiben, gelingt es Eye of the Microphone doch auch noch Musik zu sein. Empfehlenswert.



Wolfgang Kabsch



Trackliste
1Londinium 10:46
2 Coins and Bones17:45
3 Twenty Four Seven14:48

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