Bei der vorliegenden Scheibe handelt es sich um schwedische Vertreter ihrer Zunft, die mit Renatus bereits ihr viertes Album veröffentlichen. Was mir sofort auffällt: Bei der Aufzählung des Line-Ups sind zwei Gitarristen und kein Keyboarder aufgeführt - wobei bei den Songs das Keyboard teilweise sehr stark dominiert. Entweder hat die Band vergessen, dass da noch jemand dabei war oder die Tonspur hat sich versehentlich auf das Album geschlichen.
Auf den ersten Eindruck hört sich die Musik an wie eine Mischung aus Edguy, Avantasia und den finnischen Stratovarius. Vor allem bei den Chören ist eine Ähnlichkeit zu Tobias Sammets Projekten durchaus zu erkennen. Die Gitarrensolos gehen in Richtung Timo Tolkki, dem ehemaligen Gitarristen von Stratovarius.
Die Songs sind eher im schnelleren Tempo-Bereich anzusiedeln - klassischer hymnischer Metal mit Power-Metal-Einflüssen. Sänger Nils Molin klingt klasse und auch die Chöre sind sehr gut gemacht. Vor allem bei den höheren Stimmlagen erinnert er mich an Tim „Ripper“ Owens (ex-Judas Priest, ex-Iced Earth). Die Gitarren rumpeln mächtig vor sich hin und klingen teilweise bei den schnellen Songs ein bisschen nach Jon Schaffer von Iced Earth.
Die Rhythmussektion hat sehr gute Arbeit geleistet und treibt die Songs mächtig nach vorne. Leider liegen mir keine Texte bei, von daher kann ich da relativ wenig dazu sagen. Allerdings kann man bei „Sunrise In Hell“ eine gewisse Portion Ironie vermuten - übrigens ein toller Song.
Fans von Bands wie Stratovarius oder Edguy können hier eigentlich fast bedenkenlos zugreifen.