Allie
Uncanny Valley
|
|
|
Wenn man auf diversen Promo-Bildern im Fußballtrikot abgelichtet ist, macht man normalerweise eher den Anschein, als würde man die lauteren und ruppigeren Töne bevorzugen. Aber da hat man sich bei dem Wahlberliner Allie direkt mal so was von verschätzt! Und das, wo er doch vor seinem Umzug nach Berlin noch in einer Punkrock-Band gespielt hat und erst den Nachbarn zuliebe vom fetten E-Gitarren Sound auf die eher liebliche Akustik Gitarre umgestiegen ist.
Selten habe ich so seichte, entspannte, leise und dazu auch noch so ausdrucksstarke, angenehme und interessante Musik gehört, wie sie Allie uns mit seinem dritten Album Uncanny Valley zu bestaunen gibt. Der Künstler, welcher ein Teil des Berliner Künstlerkollektivs `Ramin Ton` ist, hatte 2010 mit Mimi King bereits ein Album aufgenommen, dass ihn auf seiner studienbedingten Reise nach New York begleiten sollte.
Fern der Heimat, die irgendwo zwischen Hannover und Bielefeld zu liegen scheint, eignete er sich dann die leisen Töne an, die ihn seitdem begleiten und seine Musik zu etwas ganz Besonderem machen. Als Erklärung für den Wandel in der Neuen Welt gibt er an, dass sein Kämmerlein dort noch um einiges hellhöriger gewesen sei als das in Berlin und somit habe er sich angewöhnt, die Leute durch aufmerksames `zuhören müssen` für sich und seine Werke zu interessieren. Nach diversen Auftritten in New Yorker Clubs und der drauffolgenden Rückkehr erschien dann sein zweites Album New Friends, auf welchem Allie sich ganz auf den Einklang zwischen Gitarre, dahin gehauchtem Gesang, Hip-Hop Beats und Samples konzentrierte.
Mit Uncanny Valley erscheint nun sein wohl bisher bestes Album. Ausgestattet mit einer Loopstation, einer Gitarre und seiner unverwechselbaren sanftmütigen Stimme scheint Allie nun bereit für einen weiteren Schritt auf der nach oben offenen Karriereleiter zu sein.
Das ´Unheimliche Tal`, welches der Titel der neuen CD beschreibt, liegt irgendwo zwischen der Realität und der Phantasie…irgendwo zwischen Menschen und Robotern, die sich unterstehen sollten, uns zu sehr zu gleichen.
Uncanny Valley beschreibt im Opener “Patti“ die Geschichte eines Androiden, die sich zu Tode gesoffen hat und nun wieder aufersteht…übrigens der erste Zombie-Roboter, den ich kennenlernen durfte. Über elf Stücke durchleuchtet Allie die Unwägbarkeiten des Lebens, singt über enttäuschte Erwartungen, die angstmachenden kleinen Unterschiede und vom allgemeinen Scheitern. Elf Stücke die den Hörer von Uncanny Valley begeistert zurücklassen und nach mehr verlangen.
Aufgenommen wurde das gute Stück im Herbst letzten Jahres vom Produzenten Johann Scheerer im Hamburger Cloud Hill Studio, zum März soll es nun uns alle erfreuen.
Allie spielt mit Ausdrücken und Worten, verbindet alles zu Themen bzw. Texten und bastelt so lange daran herum, bis die Geschichten rund und somit erzählenswert sind. Unterstützt wird er hierbei musikalisch von Johann Scheerer und Schlagzeuger Tim Schierenbeck, die jedoch auf seiner nun begonnenen Support-Tour für `SEA+AIR` nicht dabei sind.
Jens Helbing
Trackliste |
1 | Patti | 3:13 |
2 |
Real Highlights | 4:05 |
3 |
Mayo | 3:53 |
4 |
Why I Like Baseball | 1:10 |
5 |
Speed Boat Ride | 3:56 |
6 |
Number I | 5:17 |
7 |
Love Is Quinine | 5:45 |
8 |
Try To Hold Her Hand One Day | 3:59 |
9 |
A Million Littel Fibers | 4:50 |
10 |
Carseller | 3:07 |
11 |
Uncanny Valley | 5:38 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Allie
|
|
|
|