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George Michael
Faith
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Die Geschichte von Wham! kann einen oberflächlich betrachtet schon etwas an Modern Talking erinnern: nach großen Erfolgen zu zweit trennt man sich nach Streitigkeiten und der eine Teil des Duos landet in der Versenkung (Thomas Anders bzw. Andrew Ridgeley), der andere dagegen startet so richtig durch (Dieter Bohlen bzw. George Michael). Und während 1987 das (erste) Ende von Modern Talking eingeläutet wurde (und der Musikwelt somit immerhin elf Jahre Modern-Talking-freie Zeit beschert wurde), waren Wham! bereits ein Jahr früher getrennte Wege gegangen, so dass in jenem Jahr das überaus erfolgreichreiche Solo-Debüt Faith von George Michael erschien.
2011 wird dieses Album nun remastert neu veröffentlicht - und wie heute üblich in einer Vielzahl von unterschiedlichen (und unterschiedlich teuren) Verkaufsversionen. Normalerweise hätte man mit dieser Neuveröffentlichung wohl 2007 (zum 20jährigem Jubiläum) oder aber auch erst 2012 (zum silbernem Jubiläum) gerechnet, welche Lizenzangelegenheiten oder sonstigen Gründe dazu führten, dass es gerade 2011 zur Neuauflage von Faith kommt, muss man oder will man auch gar nicht wissen. Fakt ist aber wohl, dass dieses Album George Michael zu einem der ganz Großen der späten Achtziger und frühen Neunziger werden ließ. Faith ging über 20 Millionen Mal über den Ladentisch und katapultierte George Michael somit in eine Liga mit den Achtziger-Stars wie Madonna, Elton John oder Michael Jackson.
Während Faith unbestritten zu den erfolgreichsten Alben des Jahres 1987 zählt, kann man nach über 20 Jahren beim erneuten Hören doch ernüchtert feststellen, dass es größere Meilensteine der Musikgeschichte gibt. Zwar gibt es gleich zu Beginn die großen Single-Hits "Faith", "Father Figure" und "I Want Your Sex" am Stück auf die Ohren; Gründe, warum man aber dieser Neuauflage und Zweitverwertung des Solodebüts einem Best-Of-Album von George Michael den Vorzug geben sollte, fallen einem aber nicht auf Anhieb ein. Und gleich drei Alternativversionen von "Monkey" und eine Instrumental-Version von "Faith" auf der Bonus-CD mögen für Kenner ganz nett sein, machen den Zeitsprung zurück in die Achtziger für Normalsterbliche nicht unbedingt interessanter. Daher ist das Album wohl nur zur Abrundung oder Vervollständigung der George Michael-Komplettsammlung geeignet, zumal Herr Michael seine Fans ja nicht gerade mit häufigen Studio-Alben verwöhnt...
Fazit: Faith ist an sich kein schlechtes Album und sicherlich ein Klassiker, diese Neuauflage ist aber wohl doch nur was für Fans, welche dann vermutlich besser gleich auf die CD/DVD-Version oder gar die Deluxe Edition (inklusive Vinylplatte, Buch, Faksimile eines handgeschriebenen Textblattes und Tourpass) ausweichen sollten. Anderen würde vielleicht auch eine Best-Of reichen.
Jürgen Weber
| Trackliste |
CD 1:
1. Faith – 3:16
2. Father Figure – 5:36
3. I Want Your Sex (Parts I & II) – 9:17
4. One More Try – 5:50
5. Hard Day – 4:48
6. Hand to Mouth – 4:36
7. Look at Your Hands (featuring David Austin) – 4:37
8. Monkey – 5:06
9. Kissing a Fool – 4:35
10. A Last Request (I Want Your Sex Part III) – 3:48
CD 2:
1. Faith (Instrumental) - 3:16
2. Fantasy - 5:02
3. Hard Day (Shep Pettibone Mix) - 9:04
4. I Believe When I Fall in Love - 7:03
5. Kissing a Fool (Instrumental) - 4:35
6. Love's In Need of Love Today (Live) - 4:43
7. Monkey (7 Edit Version) - 4:48
8. Monkey (A Capella & Beats) - 3:46
9. Monkey (Jam & Lewis Remix) - 8:10 |
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