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The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble
The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble
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Kurz bevor das Kilimanjaro Darkjazz Ensemble sein drittes Album From the stairwell in die Weltöffentlichkeit schickt, veröffentlichen Denovali Records das namenlose Debüt des Bandkollektivs neu. Eine gute Idee, denn erhältlich war das feine Stück schon länger nicht mehr. Für Liebhaber kommt das Ganze gar zum ersten Mal auf Vinyl heraus. Veröffentlicht wurde dieses 69 Minuten lange Werk erstmals im Mai 2006. Damals war die Besetzung von The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble noch etwas überschaubarer und bestand neben den beiden Gründungsmitgliedern Jason Köhnen und Gideon Kiers lediglich aus Posaunist Hilary Jeffrey und Cellistin Nina Hitz.
Ansonsten war der Sound des Quartetts schon stark mit dem auf Here be dragons vergleichbar. Lediglich auf Gesang wurde noch komplett verzichtet. Dafür war die Kombination aus analogen Instrumenten und digitaler Klangerzeugung bereits genauso faszinierend wie drei Jahre später. Wie selbstverständlich verkittet die Band atmosphärische Klangteppiche mit dunklem Jazz und pulsierender Elektronik und erschafft dabei interessante, stimmungsvolle Musik: Man nehme die Noir-Ästhetik von Bohren & der Club of Gore, kombiniere sie mit einem Hauch aufgeregtem Lounge-Jazz und addiere dazu ein ganzes Pfund elektronische Rhythmen á la Amon Tobin, postrockige Breite und kammermusikalisches Flair. Dabei agiert der Vierer hier nicht stets so elegisch wie die genannten Mühlheimer, sondern pumpt seine Stücke auch hin und wieder mit verhältnismäßiger Gewalt durch die Boxen oder man schlängelt sich um wirbelnde Schlagzeugparts. Und obwohl das hier keine Songs mit klassischen Sinne sind, hat jedes der einzelnen Stücke seinen ganz eigenen Charakter, so dass man einem relativem Gleichklang vorbeugt.
Dass The Kilimanjaro Darkjazz Ensemble sich bei ihrer Musik gerne von Filmen eines Friedrich Murnau oder Fritz Lang inspirieren ließen, ist gut auf dieser Platte zu hören. Denn sie klingt manchmal recht gespenstisch, fast unnahbar, aber nimmt einen doch wahnsinnig schnell gefangen und erzeugt abwechslungsreiche Bilder im Kopf. So ist dieses Album genau die richtige Musik für ein nebliges Zwielicht im Kerzenschimmer und nebenbei schon jetzt ein kleiner Klassiker der Neuzeit. Schön dass es ihn jetzt wieder käuflich zu erwerben gibt!
Mario Karl
Trackliste |
1 | The nothing changes | 4:58 |
2 |
Pearls for swine | 6:57 |
3 |
Adaption of the Koto Song | 5:50 |
4 |
Lobby | 3:58 |
5 |
Parallel corners | 3:35 |
6 |
Rivers of Congo | 3:21 |
7 |
Solomon’s curse | 5:28 |
8 |
Amygdhala | 4:00 |
9 |
Guernican perspectives | 4:48 |
10 |
Vegas | 6:12 |
11 |
Marcho of the swine | 20:01 |
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Besetzung |
Jason Köhnen (Programming, Bass, Guitar)
Gideon Kiers (Programming, MAX/MSP)
Hilary Jeffrey (Trombone)
Nina Hitz (Cello)
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