Wenn man eine Liste der derzeit bedeutendsten Reggae-Künstler aufstellt, dann darf der Name Sizzla auf gar keinen Fall fehlen.
Das bürgt allerdings noch lange nicht für Qualität, da gerade in Jamaika Quantität deutlich vor Qualität rangiert. Auch die Top Acts scheuen sich nicht, schnell mal zwischendurch mehr als durchschnittliches Material in die Mikros zu hecheln.
Crucial Times gehört zu den erfreulicheren Produkten jamaikanischer Produktivität. Nicht jedes Stück ist ein Diamant. So ist „Sufferation and Poverty“ viel zu lang für die Substanz des Stückes und „There's no Pain” ist eine zusammen gejammerte Nummer ohne wirkliche Substanz.
Aber es gibt auch überdurchschnittlich gut produzierte Nummern, wie das einleitende „Precious Gift“, mit dem Sizzla Jah für das Geschenk des Lebens dankt. Auch das Titelstück ist ein gut einlaufender Reggae-Song. Als Highlight dürfte aber vor allem „Agriculture and Education“ gelten, das – vor allem auch von der Stimme her – voll und tönend über die Rampe kommt.
Wenn alle Stücke so produziert wären, würde sich Sizzla dem Überfliegerbereich zumindest nähern.
Zwiespältig ist dass Booklet. Wie eine Zeitung aufgemacht, liefert es Einblicke in das spirituelle Engagement Sizllas. Aber gerade vor diesem Hintergund ist das Fehlen der Texte ein Wert minderndes Ärgernis.