Rockmusik mit deutschen Texten hat bei mir ja generell schon einen gewissen Sympathiebonus. Insbesondere dann wenn der Rock auch noch hart gespielt wird und sich von anderen Bands stilistisch freischwimmt.
Hassliebe aus Bayern versuchen genau das, aber es gelingt ihnen nicht immer. Was aber auch nicht besonders schlimm ist. Ihren Stil nennen Hassliebe selber Metalpunk und das ist auch ziemlich treffend. Irgendwo in der Schnittmenge aus Toten Hosen, Metallica und ganz geringen Böhsen Onkelz Referenzen rudert man noch nach der eigenen Identität.
Die zwölf Songs des Debütalbums Niemandsland können sich aber hören lassen und machen definitiv Spaß. Erfrischend unbekümmert rocken Songs wie “Schwarzer Engel“ und “Schöne neue Welt“ schon fast mit Ohrwurm Charakter aus den Lautsprechern.
Höhepunkt des Albums ist das über acht Minuten lange “Warum“, welches mit überraschenden Wendungen zu gefallen weiß! Auch bei den Texten kann die Band überzeugen. Man widmet sich aktuellen Themen und vermeidet den lächerlichen Pathos, welcher die Onkelz ausgezeichnet hat.
Niemandsland ist ein gutes Debütalbum, welches Hoffnung auf mehr macht!