In Musikerkreisen kursiert oft das unausgesprochene Gesetz „the third will make it or break it“. Der Schwedenhappen Deceiver geht dem Ausspruch gleich damit aus dem Weg, dass sein drittes Album Thrashing Heavy Metal von vorneherein als das letzte angekündigt wurde. Ob das ein trauriger Umstand ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist, dass das Trio der Metalwelt zwar keine neuen Impulse gab, aber immerhin in Undergroundkreisen die eine oder andere Matte kreisen ließ. Und mit seiner letzten CD liefert die Band zweifellos ein nettes Metalscheibchen vor.
Der Plattentitel verrät bereits was hier geboten wird: 10 Mal prügelnder Heavy Metal. Dabei liegt der Sound der Band genau in der Schnittmenge aus Thrash und traditionellem Metal, wie ihn einst Mercyful Fate glorios zelebrierten. Oldschool auf Teufel komm raus. Das Ganze knackig und roh, ohne große Schnörkel auf den Punkt gespielt. Hier regieren das allmächtige Riff und dreckig rock ´n rollige Grooves von polternden Drums. Ausgefeilte Melodien oder griffige Refrains mussten dabei meist vor der Studiotür bleiben. Deceiver agieren überwiegend im flotten Midtempo. Echte Speedgranaten werden hier nicht geboten. Am ehesten fällt noch „Ghost of souls & inner hate“ in diese Kategorie. Mit „Blood of the soul“ wird allerdings der Fuß zwischendurch etwas vom Gas genommen.
Neben den ganzen Riffbergen wurde auch viel Wert auf Solis gelegt. Zwar nicht immer besonders virtuos, dafür auch nicht übertrieben technisch. Zusammen mit der krächzenden und nicht wirklich dynamischen Stimme von Mastermind Pete Flesh klingen Deceiver damit ziemlich urwüchsig und bodenständig. Tommy Tägtgren hat dem Powertrio in den Abyss Studios auch den passenden Sound dazu verpasst. Organisch und frei von digitalem Overkill. Freunde der alten Schule könnten an der Chose ziemliche Freude haben. Allen anderen sind Deceiver wahrscheinlich zu altmodisch. Auch wirkliche Abwechslung darf man hier nicht erwarten. Dafür rauscht das Album mit knapp 35 Minuten aber ziemlich schnell durch die Gehörgänge. Und mit dem Titeltrack „Thrashing Heavy Metal“ hat man dazu so etwas wie eine neue Genrehymne am Start. Der Rest ist (mit Ausnahmen) dafür nicht so griffig.