Wenn in der Discographie das erste Album auch mit 1998 gelistet ist, haben Moshquito doch eine deutlich längere Vergangenheit. Man darf sie wohl mit Recht als die relevanteste Thrash Metal Band der DDR bezeichnen.
Mit Veröffentlichungen sind sie aber erst deutlich nach dem Fall der Mauer in Erscheinung getreten. Drei CDs und eine Live-DVD seit 1998 werden nun durch das aktuelle Werk Behind the Mask ergänzt.
Wer von einer wieder ins Leben gerufenen Ost-Band altbackene Sounds erwartet, die man nur mit pathologischer Ostalgie genießen kann, wird schnell eines Besseren belehrt. Behind the Mask läutet sicher keine neue Phase der Metal-History ein und wahrscheinlich wird sie in zehn Jahren nur gelegentlich in der Top-100-Liste eines Metal-Fans auftauchen. Aber wir haben hier eine wunderbar frische Metal-Scheiblette vorliegen, die sich sympathisch in den derzeit vorsichtig zu verspürenden dritten Frühling der Thrash-Renaissance einordnet.
Dabei gehen Moshquito ohne Scheuklappen zu Werke, was ihren Wert deutlich steigert. Die gelegentlich ins dezent growlende abdriftenden Vocals stellen den Bezug zum Death Metal her, während die eher traditionell agierenden Gitarren vor allem mit den Solis gelegentlich ins neoklassische Fach wechseln, vor allem aber Nähen zum klassischen Hard Rock haben.
Für eine Thrash Band wirkt das Resultat gelegentlich fast progressiv ohne dass die nötige Power verloren geht. Somit ist Behind the Mask ein gefundenes Fressen für Thrash-Loonatics, das auch Grenzgängern aus verschiedenen anderen härteren Rock-Gernres munden dürfte.