Wer Vorbehalte gegen Gitarrensoli und ausufernde Improvisationen hat, sollte diese Baustelle weiträumig umfahren. Hier wirkt nichts fertig, nichts vollendet. Hier wird nicht Statik berechnet, sondern Dynamik gelebt. Die drei Zentralworte von Blood lauten: Gitarren, Progressivität und Improvisation.
Dabei geht es mal in Richtung Jazz (“Garden of Immolation“), Blues und Hard Rock (“Moontown“) oder Metal (“Infernal Desire Machine“). Der Longtrack “Windows“ mit seinen ruhigen, schwebenden fast progressiven Gitarrenlinien ließe sich fast gleich gut in eine alte Deep Purple Live-Scheibe, wie in ein Pink Floyd Album einbauen.
Klare Kompositionen, Melodien oder gar Refrains sind hier allerdings Fehlanzeige. Und das macht Blood auf die Dauer recht anstrengend. Immer nur Sahnehäubchen verderben den Magen. Und so ähnlich geht’s mir hier. Das abschließende “Opium“ ist dann nur noch Klang. Man wundert sich, das derartige Sound Drones ohne Synthies überhaupt zu erzeugen sind.