|
|
Steve Howe
Spectrum
|
|
|
Lauter Howes an Bord – und dann am Keyboard noch der Sohn vom Ex-Yes-Kollegen Rick Wakeman. Spectrum sieht nach einem fast reinen Familienunternehmen aus und hört sich dementsprechend an, wie ein entspannter Familienausflug im Frühling – vorausgesetzt es handelt sich um ein Familie, die sich gut versteht.
Während Howe-Solo-Scheiben bislang in der Regel zu einem guten Prozentsatz Kopfalben für den musikalisch gebildeten, am besten Gitarre spielenden, Prog-Bildungsbürger waren, ist Spectrum auch für Bauchmenschen problemlos zu konsumieren. Auch! – Denn so weit aus dem Ruder läuft der Gitarrenmeister dann doch nicht, dass er Musik liefern würde, die dem Intensivhörer schnell nichts mehr zu sagen hätte.
Howe rockt und poppt, tänzelt und wiegt sich in den Hüften, pfeift mit den Saiten vor sich hin, lächelt verschmitzt und verträumt und lässt überhaupt fast allen denkbaren positiven Emotionen freien Raum, solange sie nicht zu wild und tobig sind. Nicht so betulich und manieriert wie ein Jane Austen-Film, aber irgendwie very british, allerdings wie der Brite im Urlaub unter Freunden mit aufgeknöpften Kragen und ohne Regenschirm.
Wie im Urlaub – passt schon wieder. Denn mit Country, Weltmusik und asiatischen Spuren lädt Howe so ziemlich das gesamte Commonwealth zu sich ein. Und auch hier siegt der Brite. Die Trophäen von den Jagdzügen schmücken den Kamin, ohne dass das Landhaus seinen Country-Style wirklich verlieren würde.
Howe integriert auch sich selber. Während er auf anderen Solo-Scheiben seine Virtuosität oft sehr in den Vordergrund schob, dient seine Gitarre, die natürlich fast immer das dominierende und führende Instrument ist, hier dem Großenganzen und bindet sich harmonisch in das Familienensemble ein.
Entspannend. Die Scheibe ist im letzten Sommer erschienen. Fein, dass ich die Review so lange verschlampt habe. In die ersten warmen Frühlingstage passt Spectrum wieder super rein.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Tigers Den | 3:46 |
2 | Labyrinth | 3:57 |
3 | Band of Light | 3:34 |
4 | Ultra Definition | 3:39 |
5 | Ragga of our Times | 4:12 |
6 | Ebb and Flow | 4:03 |
7 | Realm Thirteen | 4:27 |
8 | Without Doubt | 3:45 |
9 | Highly strung | 4:30 |
10 | Hour of Need | 5:13 |
11 | Fools Gold | 4:05 |
12 | Where Words fail | 4:16 |
13 | In the Skyway | 3:13 |
14 | Livelihood | 3:34 |
15 | Free Rein | 3:52 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Steve Howe (Git) Dylan Howe (Dr) Virgil Howe (Moog) Tony Levin (B) Oliver Wakeman (Keys)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|