Júníus Meyvant
Júníus Meyvant - Guru
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Die Westmännerinseln vor der Südküste Islands sind die Heimat des Musikers Unnar Gísli Sigurmundsson. Allerdings firmiert der Herr unter seinem Künstlernamen Júníus Meyvant. Erst mit Anfang Zwanzig startete er damit, Gitarre zu spielen und die ersten Songs zu komponieren. Es war 2014, als eine erste Single veröffentlicht wurde. Nach ersten Tourneen in Europa und in den USA erschien 2016 das Debüt-Album "Floating Harmonies".
Nun liegt mit Guru das dritte Album des Künstlers vor. Es besticht durch einen recht ungewöhnlichen Sound, der sich nicht spontan in eine Schublade packen läßt, selbst soll er seinen Sound mit Freaky-Folk-Pop bezeichnet haben. Nun, und was ist es nun wirklich?
Ja, hier finden sich Ansätze von Soul, von Folk, von Pop der Sparte Independent, viel davon in diesem Mix angesiedelt im Sound der Siebziger, so sorgt mitunter auch ein Mellotron dafür. Recht üppig sind die meisten Songs ausgestattet, auf der Basis von guten Kompositionen sind die Arrangements entsprechend aufwendig, und jeder Song profitiert auf andere Art und Weise davon, denn die verschiedenen Einflüsse sind recht bunt gestreut und bilden einzelne kleine Kunstwerke, letztlich zusammengefügt zu einem Ganzen, das im Grunde genommen durch eine recht entspannte und zurückgelehnte Stimmung lebt, allein schon durch den ruhigen Gesang des Protagonisten.
Ist der Auftaktsong mit seinem prägnanten Basslauf und der stark eingesetzten Perkussion noch ein wenig flotter, und stellt sich "Brightest Nova" mit einem coolen Groove vor, so bietet "Payload" bereits die erste entspannte und laszive Stimmung, hier spürt man dann auch eine Menge Blue Eyed Soul im Ausdruck. An alte Meister wie Sam Cooke könnte man durchaus denken. Der Sound einer Gitarre drängt sich ein wenig mehr in den Vordergrund bei "Drifting" und das soulvolle Feeling ist wieder voll am Köcheln.
"Rise Up" ist wieder ganz anders, klingt durch den Einsatz der akustischen Gitarre und die Streicher äußerst ruhig und romantisch, ein wenig verträumt und strömt ein wenig in Richtung Indie Folk, ebenso wie "No Man's Land" mit einer feinen Chorbearbeitung, und zum Schluss klingt es dann wie in den Sixties, dieser prägnante knackige Bass-Sound erklang damals oft, dazu eine Orgel und ganz besonders der nach ganz alter mystischer Folklore klingende Chor, der fast etwas Sakrales ausstrahlt, ein wuchtiger Sound zum Abschluss einer Platte mit recht ungewöhnlicher Musik... Und die Texte kann man im separaten Booklet gern nachlesen, und "Undravera" natürlich in der Originalsprache, und das passt dann schliesslich auch bestens, versprüht es eine dezent leicht düstere Stimmung dunkler Tage in Island...
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Guru
2 Brightest Nova
3 Payload
4 Believer
5 High Heels
6 Drifting
7 Rise Up
8 No Man's Land
9 Undravera
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Besetzung |
Júníus Meyvant (vocals, acoustic & electric guitars)
Örn Eldjárn Kristjánsson (bass guitar, guitar)
Karlakór Vestmanneyja, Karlakórinn Fóstbræður (choir -#9)
Kristófer Rodriguez Svönuson (drums, percussion)
Tómas Jónsson (organ, piano, synth)
Thorleifur Gaukur Davidsson (pedal steel)
Balazs Stankowsky (strings)
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