Syntonic
mo-zey-ik
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Musik aus deutschen Landen; aus Krefeld, Nordrhein-Westfalen stammt die Band Syntonic, und nach ersten Veröffentlichungen 2003/2006, und einem Debüt-Album aus 2012 erscheint erst jetzt die neue Platte [mo-zey-ik].
Wie man nachlesen kann, sollen zwischen der Entwicklung erster Songideen und der Produktion der Platte auch fünf Jahre vergangen sein. Weiterhin wird seitens der Band oder entsprechenden Infos ausgeführt: "Einsamkeit, Melancholie und Hoffnung sind nur drei der Motive, die das neue Album aufgreift. Dabei spiegeln die zwölf Tracks fragmentarisch das Leben wider und fügen es zugleich mosaikhaft zu einem sinnhaften Ganzen zusammen. Wir glauben fest daran, dass sich jeder Hörer in dem einen oder anderen Song wiederfinden kann.“
Nun, das will ich gern versuchen. Ein instrumentales "Intro" leitet den Reigen der Musik ein, hier bereits mit verschiedenen Facetten ausgestattet, vielleicht ein Appetithäppchen auf das Folgende? Eigentlich dachte ich, das Intro würde nahtlos übergehen, steht aber letztlich allein da. "This You Own" bedient sich diverser Elemente der Musikgeschichte oder besser - Rockgeschichte. Ein paar straighte Riffs wechseln sich ab mit schräg wirkenden Gesangspassagen, die mich an Robert Wyatt erinnern. Irgendwie fühle ich mich wie im Umfeld von Alternative Rock. Der Song läuft nicht eindeutig durch in einem Stil, sondern dieser wird wiederholt unterbrochen und greift verschiedene Inhalte auf, auch die Sixties mit Anleihen zu Pink Floyd vernehme ich, aber auch Grunge wird in Nuancen aufgegriffen.
Auffällig ist der sehr präsente Bass, der mit seinen Läufen stets die Melodienfolgen vorgibt, die sich in den meisten Songs jedoch sehr ähneln und nur marginal abwandelt sind. Insofern nimmt der Bass eine vorwiegend ausgeprägte rhythmische Variante ein, da das Schlagzeug in diesem Sinne agiler wirkt und mehr zur Flexibilität des Sounds beiträgt. Allen Songs gemeinsam ist mithin eine mitunter wenig strukturierte Fläche, weil sich ständig Veränderungen innerhalb einzelner Songs breit machen, in der sich der Gitarrist stilistisch entsprechend ausbreiten kann.
Dieses führt einerseits dazu, dass die Stücke wenig greifbar sind und auch nicht über einen hohen Wiedererkennungswert verfügen, andererseits aber auch dazu, dass die Musik beim Hören wachsen muss, weil man sich konzentrieren sollte auf die Feinheiten, zum Beispiel wenn aus dem Hintergrund elektronische Wolken aufziehen, hier: "Broken By Colors", ein Song, den ich zu den interessantesten des Albums zähle. Denn die gerade festgestellte Nicht-Greifbarkeit wird hier abgewandelt zu einem Sound, der nahbarer ist und über gute Harmonien und Melodik verfügt.
Alternative- oder Indie-Rock, das sind die Schubladen, in die man [mo-zey-ik] stecken kann. Ansatzweise trifft man auf Musik, die aufgrund ihrer ungewöhnlichen und nicht gängigen Art einen gewissen Grad an Individualität aufweist, den man aber noch aufstocken sollte durch mehr Virtuosität oder mehr freieres Fließen, wie es teilweise auf "In Between" gelingt, oder man könnte sich auch mehr in jene Richtung von "Broken By Colors" orientieren
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Intro
2 This You Own
3 Sun
4 What I Hold On To
5 Disconnected
6 Broken By Colors
7 Shiny Street
8 Cloudy Play
9 In Between
10 One Single Verse
11 Snow-Black Symphony
12 Outro
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Besetzung |
Rocco Harzbecker (vocals, guitar)
Sandra Harzbecker (bass)
Christian Baakes (drums)
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