Enrico Pieranunzi / Rosario Giuliani
Duke’s Dream
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Duke's Dream, eine Eigenkomposition des italienischen Pianisten Enrico Pieranunzi, stellt auch gleich den Bezug zu dem her, worum es hier offensichtlich geht, nämlich eine Würdigung eines der wohl kreativsten und produktivsten afroamerikanischen Komponisten des zwanzigsten Jahrhunderts, um Duke Ellington. Doch während dieser fast ausschließlich im Big Band-Format arbeitete, so reduzierte Pieranunzi zusammen mit dem italienischen Saxofonisten Rosario Giuliani auf das Duo-Format.
Insofern sind allein durch diese Tatsache ganz neue Betrachtungsweisen einiger Kompositionen Ellington’s entstanden, eigene Gedanken und Umsetzungen der Musik in diesem neuen Format.
Beide Italiener sind reich an musikalischen Erfahrungen und können aus ihrem Erfahrungsschatz schöpfen.
Mit schwungvoller Eleganz startet die Platte mit “Isfahan“. Fast tänzerisch wirkt diese Interpretation, voller Energie spielen sich beide Protagonisten die Bälle zu und entfachen eine Atmosphäre, die durchaus an die Musik des Geehrten erinnert in ihrem Ausdruck. Man klebt nicht sklavisch an den Vorlagen, sondern improvisiert auf deren Grundmustern eigenständig. So sind gekonnte Dialoge entstanden, die voller Spannung vibrieren, und bisweilen sehr schwelgerisch wirken. Alle Bestandteile der Musik Ellington’s, inklusive Blues und Swing, finden sich auf anderer Ebene wieder, mitunter gar in freie Ausflüge stochernd, man lausche einmal bewusst dem Klassiker “Satin Doll“, wo wie aus dem freien Nichts Ragtime- und Stride-Elemente auftauchen.
Giulianis Saxofon wirkt mitunter so, als hätte er es elektronisch verstärkt, fast wie bei Eddie Harris in den Siebzigern. Die beiden einzigen Songs mit dem Einsatz des E-Pianos wirken befremdlich innerhalb des Gesamtbildes, stören jedoch gar nicht.
Am schönsten sind für mich eindeutig die Balladen, also vorwiegend die Tracks 4, 5, 6, 8, 10.
Diese Hommage ist gelungen, es bereitet Freude, sich dieser Frische hinzugeben und mitzufahren auf dem “A Train“, ein Song, der hier allerdings nicht dabei ist, und das wäre sicher auch interessant gewesen, zu hören, wie man das interpretiert hätte.
Wolfgang Giese
| Trackliste |
1 Isfahan [Ellington/Strayhorn] (4:29)
2 Satin Doll [Ellington] (4:37)
3 Take The Coltrane [Ellington] (4:13)
4 I Got It Bad [Ellington] (7:19)
5 Duke's Dream [Pieranunzi] (9:39)
6 Reflections In D [Ellington](4:54)
7 Sonnet for Caesar [Ellington](4:17)
8 Duke's Atmosphere [Pieranunzi] (3:42)
9 Trains [Giuliani/Pieranunzi] (2:37)
10 Come Sunday [Ellington](5:04)
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| Besetzung |
Enrico Pieranunzi (piano, electric piano - #3, 10)
Rosario Giuliani (alto sax, soprano sax - #8)
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