Kairon; IRSE!
Ruination
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Von der Norm abweichende Musik hat bei uns seit jeher eine Heimat gefunden. Deswegen passen die Finnen mit dem seltsamen Namen Kairon; IRSE! natürlich bestens in dieses Magazin. Nicht nur der Bandname ist ein Fingerzeig, dass hier keine 08/15-Chartmucke auf einen wartet. Nein, auch das Cover und vor allem das veröffentlichende Label Svart Records sprechen eine eindeutige Sprache.
Es geht ziemlich psychedelisch zu, auf Ruination. Sphärische Sounds mit nicht nur dezenten Anklängen an den frühen Progressive Rock (sprich Gruppen wie Gentle Giant oder King Crimson) treffen auf Einflüsse aus dem Psychedelic Pop der 60er, aber auch auf Anklänge der Shoegazing-Szene der späten 80er. Alles klingt irgendwie etwas angetrunken und komplett aus der Zeit gefallen - oder eben zeitlos.
Kairon; IRSE! laden einen mit dem rund halbstündigen „Sinister Waters“-Doppelschlag auf eine Reise durch bunte, neblige Landschaften ein. Seltsame Gesangsharmonien, altmodische wilde Saxophon-Soli, krautrockige Einschübe und altmodische Synthie-Flächen erklingen und fügen sich ein in Musik zwischen weichen Klangteppichen und dezenten Ausbrüchen. Als Freund experimenteller Musik ist man schon verzückt, wenn Teil 2 mit perlenden Keyboards dem Ende entgegen treibt.
Kairon; IRSE! können es aber auch wilder und handfester. „Llullaillaco“ und „Starik“ vergehen sich in knirschendem Fuzz-Rock. Diesen kombiniert die Band allerdings mit neben sich stehendem Gesang, der die bereits genannte Shoegaze-Komponente ins Spiel bringt. Muss man allerdings mögen können. Für den Rezensenten sind Kairon; IRSE! nämlich am besten, wenn sie einfach nur instrumental vor sich in musizieren. Das darf gerne mal auch wie eine Jam-Session wirken, wenn das Endergebnis wie „Porphyrogennetos“ klingt.
Ein Album für spezielle Genießer.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Sinister Waters I | 12:19 |
2 |
Sinister Waters II | 13:08 |
3 |
Llullaillaco | 5:29 |
4 |
Starik | 7:28 |
5 |
Porpyrogennetos | 11:41 |
6 |
Ruination | 7:07 |
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Besetzung |
Dmitry Melet (Gesang, Bass, Geige)
Niko Lehdontie (Gitarre, Synthesizer, Orgel)
Johannes Kohal (Schlagzeug)
Lasse Luhta (Gitarre)
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