Basso Valdambrini
Quintet / Sextet
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Basso Valdambrini, ein mir als Jazzfan bis dato unbekannter Name. Und nun gleich eine Doppel-CD mit insgesamt einundvierzig Titeln italienischer Jazzgeschichte! Und so erfahre ich im zwanzig Seiten starken Booklet dann etwas über die Band, deren Name sich aus den Nachnamen zweier Musiker zusammensetzt.
Zum einen ist das Giovanni „Gianni“ Basso, der vom 24. Mai 1931 bis zum 17. August 2009 lebte und zum anderen ist es Oscar Valdambrini, geboren am 11. Mai 1924 und gestorben am 26. Dezember 1997.
Während Basso als einer der besten Tenorsaxofonisten Italiens galt, war auch der Trompeter Valdambrini einer der Stars der italienischen Jazzszene. Beide verkörperten stilistisch sowohl BeBop als auch Cool Jazz.
Die auf dieser Kollektion zusammengetragenen Stücke umfassen den Zeitraum von 1959 bis 1962.
Einige Originalalben sind hier nun wieder erhältlich, im Einzelnen wie folgt:
“Walking In The Night“ (CD1, #1-12), mit Aufnahmen vom Mai und Juni 1960, “Sestetto Basso-Valdambrini: The Best Modern Jazz In Italy 1962“ (CD1, #13-19), “Basso-Valdambrini Quintet Plus Dino Piano“ (CD2, #1-10), eingespielt im April und Mai 1960, und als Bonusalbum die Tracks 11-18 auf der zweiten CD, “New Sound From Italy“, Aufnahmen vom November/Dezember 1959.
Die letzten vier Titel stammen vom Juni 1959. Das erste Album halte ich im Übrigen für die beste Veröffentlichung.
Mit “Lotar“ startet der Reigen schnell swingend und energisch mit einem feinen Latin-Feeling, schon hier spürt man, dass heißer Jazz zu erwarten ist. Auch “Estroverso“ ist ein rasend schneller Bop. Insgesamt finden wir die gesamte Bandbreite des damaligen Jazz-Umfeldes, im Übergang vom Be Bop zum Hard Bop.
Basso ist geprägt von Stan Getz, hat sich aber darüber hinaus stilistisch eigenständig entwickelt. Neben diesen eigenen Aufnahmen war er häufig zugegen bei vielen Produktionen internationaler Jazzmusiker, zum Beispiel bei Slide Hampton, Chet Baker, Frank Rosolino, Helen Merrill, Dusko Goykovich oder Buddy Collette. Das gleiche gilt für seinen Mitstreiter an der Trompete, der sich durch Zusammenarbeiten mit Gerry Mulligan, Chet Baker, Lars Gullin, Stan Getz, Miles Davis oder Conte Candoli bekannt machte.
Valdambrini orientierte sich seinerzeit an Chet Baker und Conte Candoli.
Aber so war es damals letztlich mit dem europäischen Jazz, dass man sich eben an amerikanischen Vorbildern orientierte.
Auf dieser Kollektion sind Cover und originale Liner Notes zu den jeweiligen Original-Platten enthalten, so dass man den Zeitgeist ein wenig nachvollziehen kann.
Sehr schön ist es, dass diese Ausprägung des italienischen Jazz‘ mit allen beteiligten Musikern durch diese dankenswerte Veröffentlichung ein wenig in das Licht der Öffentlichkeit gerückt worden ist.
Wolfgang Giese
Trackliste |
CD1:
1 Lotar
2 Blues For Gerry
3 Time Was
4 Bashfully
5 Estroverso
6 Tea Time
7 Mitigati
8 Softly
9 Walking In The Night
10 Renee
11 Dialogo
12 Ricordando Lester
13 Dr. Jackle
14 Coltrane Style
15 In Your Own Sweet Way
16 Monotonia
17 Jubilation
18 Vinnie’s Components
19 Are You Real
CD2:
1 Crazy Rhythm
2 But Not For Me
3 Guess Who?
4 Polka Dots And Moonbeams
5 Ciau Turin
6 Il Grimmo
7 Topsy
8 I Should Care
9 Lucy Ed Io
10 Autumn Leaves
11 Indiana
12 Fascinatin’ Rhythm
13 Blues For Gassman
14 Fata Morgana
15 How About You?
16 There Will Never Be Another You
17 Peter Of April
18 How Deep Is The Ocean?
19 Lotar [Alternative Version]
20 Lover Man
21 I Can’t Get Started
22 Like Someone In Love
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Besetzung |
Gianni Basso (tenor sax)
Oscar Valdambrini (trumpet)
Renato Sellani (piano)
Giorgio Azzolini (bass – CD1, #1-19, CD2, #1-10, 19-22)
Gianni Cazzola (drums –CD1, #1-12, CD2, #1-10, 19-22)
Dino Piana (trombone – CD1, #13-19, CD2, #1-10)
Lionello Bionda (drums – CD1, #1-19, CD2, #4, 7, 9)
Lars Gullin (baritone sax – CD2, #11-15, 17)
Glauco Masetti (alto sax – CD2, #11, 13)
Attilio Donadio (alto sax – CD2, #112, 14-18, baritone sax #16, 18)
Mario Pezzotta (trombone – CD2, #11-18)
Franco Cerri (bass – CD2, #11-18)
Jimmy Pratt (drums – CD2, #11-18)
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