Jimmy Greene
Beautiful Life
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Der Titel des aktuellen Albums des neununddreißigjährigen amerikanischen Saxofonisten Jimmy Greene steht dem extrem entgegen, was den Anlass dieser Veröffentlichung betrifft.
Sechs Jahre alt war seine Tochter Ana Márquez-Greene, als sie bei einer Schießerei am 14.Dezember 2012 in der Sandy Hook Elementary School in Newtown, Connecticut, als eines von zwanzig Kindern und sechs Lehrkräften ums Leben kam. Diese CD ist ihr gewidmet.
Und in den Liner Notes führt Greene aus, dass trotz seines großen Verlustes noch viel Schönheit existiert, und Vieles im Leben, für das man dankbar sein sollte. Love Wins, so seine abschließenden Worte.
Mit der Umsetzung seiner Gefühle anlässlich der Trauer haben einige bekannte Kollegen geholfen, aber sicher ist es wichtig, dass ehemalige Klassenkameraden der kleinen Tochter zusammen mit dem älteren Bruder auf zwei Stücken als Chor beteiligt sind, das sind die Tracks vier und elf.
Der erste Song ist ein Arrangement von Come Thou Almighty King, und wird eingeleitet durch eine Aufnahme, auf der die kleine Ana auch zu hören ist. Daran schließt sich ein wunderbares Zwiegespräch zwischen Saxofon und Pat Metheny an der Gitarre an. Ganz zum Schluss singt Ana dann noch einmal original, begleitet von ihrem Bruder Isaiah am Piano. Die beiden Kinder sind übrigens auch auf dem Cover abgebildet.
Doch es bleibt nicht bei den reinen Instrumentalstücken, denn weil die Tochter so gern gesungen hatte, wollte der Protagonist dieses auf seiner Platte auch entsprechend einfangen und würdigen.
Und so entstand letztlich eine gelungene, abgerundete und abwechslungsreiche Mischung basierend auf Jazz. Nachdem der Musiker nach dem damaligen Ereignis erst einmal pausierte, wurde er von Chesky Records eingeladen, das dortige Studio kostenfrei zu nutzen. Sehr eindringlich wird die Atmosphäre dann, wenn auf zwei Stücken Streicher eingesetzt werden und auf When I Come Home zudem Javier Colon sehr gefühlvoll singt.
Überhaupt ist die Atmosphäre sehr bewegend, auch ohne um diesen traurigen Hintergrund zu wissen. Maybe war übrigens eines der Lieblingsongs der Kleinen, ein Titel aus dem Musical Annie. Der Pianist Kenny Barron begleitet hier sehr einfühlsam.
Ich denke, dem Vater ist eine bewegende und wunderschöne Widmung an seine kleine Tochter gelungen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Saludos/Come Thou Almighty King (5:14)
2 Last Summer (6:38)
3 When I Come Home (3:22)
4 Ana's Way (7:14)
5 Your Great Name (5:21)
6 Where Is Love? (4:35)
7 Seventh Candle (6:16)
8 Maybe (3:06)
9 Prayer (4:03)
10 Little Voices (3:23)
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Besetzung |
Jimmy Greene (tenor and soprano saxes, flute)
Kenny Barron (piano - #6, 8)
Cyrus Chestnut (piano - #9)
Javier Colon (vocals - #3)
Jonathan DuBose (guitar - #10)
Kurt Elling (vocals - #4)
Latanya Farrell (vocals - #9)
Linden Christian School Early Years School Choir, directed by Brenda Johnson (vocals - #4, 10)
Hartford Symphony Orchestra (#3, 9)
Ana Márquez-Greene (vocals - #1)
Isaiah Márquez-Greene (piano -#1)
Pat Metheny (guitar - #1)
Christian McBride (bass)
Lewis Nash (drums)
Anika Noni Rose (spoken word - #10)
Renee Rosnes (piano - #2-5, 7, 10)
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