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Mantar
Death By Burning
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Das deutsche Duo Mantar liefert mal wieder den Beweis ab, dass Musik nicht angenehm oder schön sein muss, um zu begeistern. Denn so klingt ihr Sound ganz und gar nicht. Sondern wüst, kantig, düster und äußerst widerspenstig. Scheint ganz so, als hätten die beiden Musiker die schmutzige Essenz des Rock'n'Roll solange destilliert, bis nichts mehr als reine Urgewalt zurück blieb. Um das gewünschte Ergebnis zu erreichen brauchen Mantar nicht mehr als Schlagzeug, Gitarre und Stimme. Dies an sich ist ja gar nicht so außergewöhnlich. Das haben nicht zuletzt Black Cobra immer wieder gezeigt. Doch Mantar klingen trotzdem ziemlich eigenwillig - und freigeistig. Genregrenzen scheinen dem Duo völlig egal zu sein. Der punkige Charme von DIY schimmert stark durch.
Das Debüt Death By Burning ist beileibe kein einfaches Album. Über weite Strecken klingt es fast ein wenig zäh. Oder sollte man es einfach nur gnadenlos heavy nennen? Mit „Spit“ legt man jedenfalls schon mal schwer marschierend los. Zu rollenden Drums und groovendem Riffing gesellt sich aufgekratzter Gesang. Nur der eingeworfene Schrei-Chorus sorgt dafür, dass man richtig hängen bleibt. Trotzdem schon mal eine gute Einleitung. Ein richtiges Highlight findet man dafür mit „Astral Kannibal“ an dritter Stelle. Düster und äußerst mitreißend zeigen sich Mantar dort. Wobei, diese Dunkelheit zieht sich eigentlich durch die ganze Platte und verleiht dem Ganzen seine eigenwillige, biestige Ausstrahlung, die einen vielleicht erst einmal etwas abschrecken mag. Wohlfühlmusik klingt definitiv anders.
Möchte man stilistische Vergleichsmöglichkeiten heran ziehen, so nimmt man neben den erwähnten Black Cobra die schnodderige Performance von Motörhead, die Abgedrehtheit der Melvins sowie die Herangehensweise neuerer Darkthrone. Doch erfasst hat man das Ganze damit noch lange nicht. Als Tor in die Welt von Mantar empfehlen sich unter anderem der extrem eindringliche Stampfer „Into the Golden Abyss“, das rockig-straighte „The Huntsmen“ oder das sich beständig intensiver steigernde „White Nights“.
Diesen ausgestreckten Mittelfinger von einem Album sollte man mal antesten!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Spit | 4:52 |
2 |
Cult Witness | 4:36 |
3 |
Astral Kannibal | 4:26 |
4 |
Into the Golden Abyss | 3:43 |
5 |
Swinging the Eclipse | 4:02 |
6 |
The Berserker's Path | 2:28 |
7 |
The Huntsmen | 3:54 |
8 |
The Stoning | 2:52 |
9 |
White Nights | 5:51 |
10 |
March of the Crows | 7:49 |
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Besetzung |
Hanno Klänhardt (Gesang, Gitarre)
Erinc Sakarya (Schlagzeug)
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