Mamani Keïta ist seit vielen Jahren eine der bekanntesten Sängerinnen aus Malis. Ihr neues Album Kanou ist ihr Debüt für das Label World Village. Und das ist eine passende Wahl, denn nachdem sie mit ihren letzten Alben eher in Electro, Jazz und Rock zuhause war (z.B. mit ihren CDs Electro Bamako mit Marc Minelli, Yelema und Gagner l’argent français) ist sie nun in traditionelleren Gefilden unterwegs ohne wirklich traditionell zu klingen.
Kanou bietet feinsten Afropop der zum einem vom faszinierenden Gesang von Mamani Keïta lebt und dabei auch am Desert Blues ihrer Landsleute Tinariwen oder Tamikrest schnuppert. Und das macht diese Musik sehr lebendig und spannend. Prägend für den Sound ist neben der elektrischen Gitarre, meisterlich gespielt von Djeli Moussa Kouyate die Ngoni, eine traditionelle Langhals-Laute aus Mali. Moriba Koita ist ein Könner an diesem Instrument und im Wechsel und Zusammenspiel mit der Gitarre ergibt sich ein fein gesponnenes Klanggeflecht, das in Stücken wie "Dougale", "Dounia", "Deliko" oder dem Titelsong "Kanou" den Sound prägt. Durch die rhythmische Ausarbeitung und Ergänzung von Madou Kone an den verschiedenen Percussion-Instrumenten entsteht so eine sehr tanzbare Musik irgendwo zwischen Tradition, Afropop und Desert Blues.
Kanou macht von der ersten Sekunde an einfach viel Spaß. Hier verschmelzen drei ausgesprochen variable und virtuose Musiker mit einer mehr außergewöhnlichen Sängerin zu einem ganz eigenen Sound. Für Fans der genannten Musikrichtungen eine sehr empfehlenswerte CD. Gelungen!