Richard Walters
Regret Less
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Der Brite aus Oxford hat bisher in den Jahren 2009 und 2011 Alben veröffentlicht.
Wie er selbst ausführt, begannen die Aufnahmen für diese neue Platte in einer kleinen alten Kapelle in ländlicher Umgebung, mit der Hilfe seines guten Freundes und Produzenten Robert Stevenson. Zusammen mit weiteren Musikern dauerten die Aufnahmen etwas für sechs Wochen an.
Die Arbeit hat sich gelohnt.
Und es war ein Neuanfang, nach Rückschlägen in beruflicher und privater Hinsicht.
Ohne den Druck einer großen Plattenfirma ist dieses eine unabhängige Produktion auf eigenem Label , keinem anderen als sich selbst verpflichtet, so dass der Musiker seine Vorstellungen in vollem Unfange verwirklichen konnte.
Daher mag es nicht verwundern, wenn die Musik nicht sofort zugänglich in typischer Weise ist, sondern vielmehr einen Hauch Sperrigkeit, oder nennen wir es lieber Eigenwilligkeit, aufweist.
Dabei fängt es ganz einfühlsam an mit einem feinen Stringarrangement über tupfender Musik, ja, eine gewisse Beschwingtheit paart sich mit einem Hauch von Eleanor Rigby, vielleicht ist der ‘Hit‘ der Platte hiermit bereits vorweg genommen. (?)
War der Einstieg noch schlagzeuglos, so geht es auf Blossom weiter mit programmiertem Schlagzeug, das jedoch nicht auffällig künstlich klingt.
Doch da fällt mir auf, auch dieser Song hat so etwas wie Hitcharakter, ist recht eingängig.
Die Sperrigkeit zeigt sich eher im Verborgenen, wenn Titel mittendrin unterbrochen werden, oder Molltöne angeschlagen werden und so manchmal etwas wie Verzweiflung auszudrücken scheinen. Emotionen sind ohnehin Trumpf, der Künstler scheint versucht zu haben, sein Innerstes nach außen zu kehren, erfolgreich, wie ich meine. Melancholie, Tragik, Lebensfreude, Fröhlichkeit, die Frische eines Frühlingstages oder die Trauer eines dunklen Herbsttages, die Palette ist großzügig ausgelegt.
Vergleiche würde ich hinzuziehen mit solchen Künstlern wie Tim Buckley oder auch dessen Sohn Jeff. In diesem Zusammenhang sollte die ausdrucksstarke, eher in höheren Lagen angesiedelte Stimme erwähnt werden.
Leidenschaft ist neben Emotion ein weiteres Element, das die Musik auszeichnet.
Punktabzüge gibt es für mich dafür, dass relativ oft programmierte Sounds verwandt wurden.
Einerseits mag das ein Zugeständnis an moderne Zeiten sein, andererseits nimmt das jedoch auch der Harmonie etwas an Strahlkraft. Recht auffällig ist das bei dem grundsätzlich sehr schönen Song Walk Softly Stranger, dem ich mehr ‘Ruhe’ und Natürlichkeit gegönnt hätte.
Balladen wie Pedal Steel entschädigen dafür wieder, Gesang, Cello und Piano, so reicht das eigentlich, und genau so sind die schönsten Songs entstanden. Dieser Titel atmet einen atmosphärischen Hauch der Musik John Lennon’s, auch durch den leichten Hall auf der Stimme.
Doch auch Snowdrifts ist wunderschön, und in dieser Richtung wünschte ich mir eine ganze Platte durchgehend.
So aber ist insgesamt für Abwechslung gesorgt und möglicherweise mag diese Ausrichtung ein unterschiedliches Publikum ansprechen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 King of Leaves 3:35
2 Blossom 3:24
3 Tethered 3:40
4 Redwoods 2:53
5 Tomorrow Begins 3:01
6 The Next Time I See You 4:29
7 The Escape Artist 3:06
8 Walk Softly Stranger 3:24
9 Pedal Steel 2:54
10 Snowdrifts 2:52
11 Regretless 4:11
[All songs written by Richard Walters
Except 'Blossom' (Walters/Sigsworth) & Redwoods (Walters/Armitage)]
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Besetzung |
Richard Walters (acoustic & electric guitars, piano, drums, bass, vocals, handclaps, pump organ, Casiotone, Rhodes, celeste, glockenspiel)
Martin Redford (cello)
Robert Stevenson (programming, drums, handclaps, percussion, piano, vocals, Casiotone, glockenspiel)
Guy Sigsworth (string arrangement, programming)
Chris Elms (programming)
Stuart Warwick (vocals, handclaps)
Anna Wheatley (vocals)
Steve Wells (vocals)
Jamie Hyatt (omnichord, space guitar)
Fay Wolf (vocals)
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