|
|
Tomahawk
Oddfellows
|
|
|
Nach annähernd sechs Jahren sind Tomahawk wieder zurück aus dem Indianerreservat und schmeißen der Musikwelt einen neuen Brocken hin. Man könnte ja (wie so oft) schreiben, dass Mike Patton & Co. ihrem Weg konsequent weiter folgen und eine neue Entwicklungsstufe ihres Sounds präsentieren. Aber gibt es überhaupt einen Tomahawk-Sound? Ich glaube eher nicht. Und so ist Oddfellows eben eine weitere freakige Rockshow, an der vor allem die Musiker selbst den größten Spaß haben.
Jedenfalls haben sich die vier Herren, zu denen mittlerweile auch Bassist Trevor Dunn (Mr. Bungle) gehört, einen Ritt durch sämtliche Genres von Alternative und Metal, bis zu Jazz und schrägen Film-Soundtracks gewagt. Dass die Sessions nebenbei ein paar regelrecht leichtgängige Hits abgeworfen haben, erstaunt dabei schon fast. „Stone letter“ zum Beispiel könnte fast aus der Faith No More-Spätphase sein. Aber auch das höllisch groovende „Waratorium“ oder das mit einem lauten Mitgröl-Refrain versehene „White hats/Black hats“ laden zum gepflegten Körperschütteln ein.
Dazwischen gibt es jede Menge Stoff, in dem man auch die eine oder andere Absonderlichkeit versteckt hat. Das fängt schon mit dem schräg-verschrobenen Titeltrack an, geht über den düsteren Swing von „Rise up dirty waters“ und das gruselig vor sich hinblubbernde „I can almost see them“, bis zum manischen „Choke neck“. Dazwischen wird auch mal makaber gecroont („Baby let's play“) oder man lässt sich von der eigenen Rasanz treiben („The quiet few“).
Langweilig wird es auf Oddfellows jedenfalls nicht - es zündet aber auch nicht jede Idee. Trotzdem klingt das mit viel Vehemenz auf Platte gebannte Album erstaunlich eingängig und zugänglich. Etwas das man nicht immer von „Patton-Musik“ behaupten kann. Am Ende doch ein irgendwie cooles Ding.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Oddfellows | 3:29 |
2 |
Stone letter | 2:52 |
3 |
I.O.U. | 2:38 |
4 |
White hats/Black hats | 3:21 |
5 |
A thousand eyes | 2:40 |
6 |
Rise up dirty waters | 3:06 |
7 |
The quiet few | 3:48 |
8 |
I can almost see them | 2:36 |
9 |
South paw | 4:00 |
10 |
Choke neck | 3:51 |
11 |
Waratorium | 3:27 |
12 |
Baby let’s play | 2:43 |
13 |
Typhoon | 2:11 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Duane Denison (Gitarre)
Trevor Dunn (Bass)
Mike Patton (Gesang, Diverses)
John Stanier (Schlagzeug)
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|