Miriam Simone kommt aus einem Land, das musikalisch eher für seichten Pop, als für Reggae steht. Und die junge Dame bringt beides unter einen Hut. Das muss nicht schlecht sein, wenn mal eine knackige Hookline, ein catchy Refrain da ist. Aber daran fehlt’s hier.
So bleibt Miriam Simone bei einem soften Reggae light stehen, der vor allem in der ersten Hälfte der EP das zwiespältige Etikett „nett“ erhält. Immerhin wird für Abwechslung gesorgt. Leicht schunkelnd – und scheinbar deutlich christlich geprägt („He’s the One who can save me“ ist jedenfalls keine häufige Rasta-Floskel.) – beginnend, erinnert „Disappointed“ an den Klassiker „Uptown top ranking“. „I love you“ ist mit den männlichen und weiblichen Vocals im Wechsel recht eigenständig. Das melodiöse „Solid Ground“ überrascht dann mit Flöten.
Danach überrascht nichts mehr – höchstens der qualitative Abfall. Wer wohl das weinerliche „You know how to love” als zweite Single ausgewählt hat?
Man kann’s auch positiv sehen. So schlimm, dass diese „Scheibe“ nur digital erscheint, ist es nun auch wieder nicht.