Mr:VAST
Grievous Bodily Charm
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Da hat das Jahr 2013 gerade angefangen und schon schneit mir ein Album einer mehr oder weniger Newcomerband auf den Tisch, die das Potential zu Platte des Jahres hat.
Stimmt, genau den selben Eingangssatz habe ich auch bei Foxygen verwendet - scheint ein grandioses Musikjahr zu werden. Allerdings ist das britische Projekt Mr:Vast völlig anders gelagert. Eröffnet wird es von einem pumpenden Bass der an Killing Jokes Frühphase erinnert, welcher jedoch von schwebenden Keyboards und schrägen Bläsern und Gitarren zu einem funkigem Psychedelic Mix geführt wird. Darauf folgt ein schwerer Elektroakkord an die dunklen Elektrotage der frühen 90er erinnernd. Blubbern, Zischen, finstere Sounds bilden einen Elektrorocker besserer Bauart, was vor allem an den vielen Breaks liegt. Elektro dark Wave, würde ich diese "Buttercycle" nennen. Nach einem weiteren Stampfer in ähnlicher Manier wird man von Violinen umspielt die "Bliss" eröffnen. Dunkle Sounds und wirre Beats umspielen diese. Mit dem Gesang verschwinden die Violinen und die elektrische Geräusch Perkussion übernimmt den Song. Verstörender Elektropsych, die später wieder auftauchenden Violinen und die weibliche Stimme machen diesen gefährlichen Song dann gar anheimelnd und lieblich. "Atlantis" bleibt dunkel, schwere Elektronik, eine seltsame, aber betörend zusammengeschusterte Rhythmik, verhallende Pianoklänge, dunkle Psychedelik mit aufregender, jedoch versteckter Instrumentenvielfalt. Hieran fügt sich mit "Teflon Country" eine Art Psychedelischer, roher Countryrocker an, ebenso schräg wie Titel und Text. Nach diesen Seitensprung folgt gleich der nächste, denn mit "Process of Illumination" folgt eine funkige Nummer erster Klasse. Gespickt mit Spacigen Soounds und dem Laziven Gesang erwartet man hier nur noch die Werbeeinblendung für "Shack !!". Der funkige Bass wird im elektronischerem "First Class" beibehalten, jedoch wird es schwebender un spaciger. "Family Values" startet mit Elektrosounds und Tecnobeat. Eine feine Gitarre schaltet sich ein und entwickelt so einen Tecnobeat getriebenen Rocker. Mit "Henry the VIII" wird es textlich ein wenig frauenfeindlich. Muss man humorig sehen, der Song, eingeleitet von einem Accapella teil bietet treibendes Schlagzeug und aggressive, böse Gitarren, ist staub trocken und ein Mitgröhl Song. Auch die beiden abschließenden Songs des Vinyls (physisch erscheint die Scheibe nur auf der schwarzen Scheibe) bieten weitere Abwechslung und Unterhaltung. In der digitalen Version gibt es vier Bonus Songs, die sich ebenfalls lohnen. 2 Remixe und zwei Non-Album Tracks, wovon der letzte sogar mit deutschem Gesang daher kommt.
Ein unglaubliches Kaleidoskope aus Musik der verschiedensten Arten wird hier geboten, welches bei jedem Hören neue Facetten zeigt. Mich erinnert diese Scheibe an ein wohl nur wenigen bekanntes Album einer mysteriösen Band aus München, dem Narcotic Slave Orchestra. Diese veröffentlichten 2005 ein 140 Minuten Debüt-Doppelalbum und verschwanden wieder. Die Musikvielfalt, die Herangehensweise und auch der Gesang erinnern mich stark an dieses überhörte Meisterwerk. Da ich auch über Mr:Vast nur wenig herausfinden konnte, der Mastermind Henry Sagreant eine Webside mit der Endung .de betreibt und ein deutsche Texte auftauchen bleibt meine nicht belegbare Vermutung.
Sei es drum: Grievous Bodily Charm ist ein Hammeralbum, welches ich allen Musikfreunden nur wärmstens empfehlen kann.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1. In Terms of Ease and Speed 2:58
2. Buttercyde 3:22
3. The Rug 3:04
4. Bliss 3:32
5. Atlantis 5:54
6. Teflon Country 3:28
7. Process of Illumination 4:47
8. First Class 3:28
9. Family Values 4:38
10. Henry the 8th 3:12
11. Elemental 3:13
12. Ecstatic Caravan 3:57
13. Buttercyde Remix 3:43
14. Ecstatic Caravan Remix 4:26
15. Sticky 3:36
16. Where I'm From 3:52 |
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