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Martin Kilger
Leon
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Leon ist bereits das vierte Album, welches Martin Kilger veröffentlicht. Bewusst gehört hatte ich bislang noch nichts von ihm, aber allein die Tatsache, dass er einen Auftritt in Ina Müllers Hafenkneipensendung Inas Nacht hatte, ist in der Regel schon ein gutes Qualitätsmerkmal, so dass es sich lohnen könnte, mal in seine CD reinzuhören. Und wenn man auch in dieser Sendung schon bessere Geheimtipps hat auftreten sehen, liegt man mit Martin Kilger bei der Suche nach guter deutschsprachiger Musik nicht so ganz falsch.
Kilger war bereits als Keyboarder für bekannte Namen wie Nina Hagen und den Söhnen Mannheims und als Videoregisseur aktiv, 2007 dann erschien sein Debüt Leicht. Sein aktuelles Album gab er den Namen Leon, eine Art Abkürzung des enthaltenen Songtitels "Leben oder nicht", was zwar nicht sonderlich originell, aber vielleicht auch nicht völlig einfallslos ist. Kurz nach Veröffentlichung von Leon geht er übrigens - musikalisch wohl durchaus passend - als Support von Johannes Oerding auf Tour.
Musikalisch bewegt sich Martin Kilger in der Schnittmenge zwischen Singer/Songwriting und gefühlvoller Pop-Musik, wobei er glücklicherweise nie krampfhaft auf radiotauglich macht, auf der anderen Seite aber eben auch keine Stücke präsentiert, die sich selbst nach häufigerem Hören ins Gehirn brennen oder einem länger im Gedächtnis bleiben. Textlich geht es mal nicht wie bei vielen seiner Kollegen ständig um Beziehungen und Liebe, sondern eher um das Leben und das Sein an sich – dies mag abstrakt und wenig konkret klingen, auf die meisten Stücke trifft es aber zu.
Während Leon im Verlauf der Stücke etwas ohne rechten Pep dahinplätschert, dreht Kilger erst zum Schluss etwas auf: mit "Vielleicht (Lass Uns Mal Sehen)" und "Verbrannte Erde" kommt er kurz vor Ende mal etwas auf Drehzahl und erinnert an eine interessante Mischung aus Lenny Kravitz und Tim Bendzko. Ansonsten bleibt das Album aber frei von Höhepunkten und wirkt bisweilen etwas farblos. Freunde deutschen Pops dürfen aber mal ein Ohr riskieren.
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Casino |
2 |
Leben Oder Nicht |
3 |
Kastanienlied |
4 |
Tag Und Nacht |
5 |
Ich Kann Dich Sehen |
6 |
Nie Vorbei |
7 |
Verboten |
8 |
Augenblick |
9 |
Schlaf Mt Mir |
10 |
Vielleicht (Lass Uns Mal Sehen) |
11 |
Verbrannte Erde |
12 |
Ihr Bringt Mich Heim |
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Besetzung |
Tobi Hartmann – Schlagzeug
Dirk Ritz, Malte Zill – Bass
Sebastian Wittmann, Marcel Jeker, Jörg Sander
Liv de Jong, Sabrina Ziegler, Sarah Jane McMinn – Chor
Sandi Strmljan - Programmings
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