Starpost
Opticks
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Wenn auch in der fränkischen Provinz (Nürnberg) beheimatet stammen die vier Bandmitglieder von Starpost eigentlich aus vier Nationen: Georgien, Venezuela, Kasachstan und Deutschland – eigentlich keine schlechte Voraussetzung, um über die eigene Situierung vor langweiligen und stereoypen Pop-Pfaden zu schützen. Seit 2004 arbeitet Starpost auf ein solches Projekt hin, und bereits die Bandfindung nahm 4 Jahre in Anspruch. Dafür erschien dann bereits im Januar 2009 die fünf Songs umfassende EP The Future is now, mit dem die Band bereits regional einiges Aufsehen erregte. Wiederum knapp 2 Jahre später haben Starpost nicht nur ein eigenes Label gegründet, sondern auch ihren ersten Longplayer am Start: Opticks heißt das Teil, für das leider auf der Homepage der Band nicht herauszubekommen ist, wie viele Songs der ersten EP "wiederverwendet" wurden...
Der Opener "Idle State" macht schnell deutlich, wie sphärisch Starpost ihr Album angelegt haben, und über den ruhigen, fast verhaltenen Melodien schwebt die sanfte und zugleich kraftvolle Stimme von David Gabelaia. Wenn diese schweigt schieben sich die drums in den Vordergrund, und auch die anscheinend so harmlosen Melodien werden immer einmal wieder durch kleinere Disharmonien gebrochen - so wird der Songs auch beim zweiten, dritten und vierten Hördurchgang nicht langweilig. Das folgende "The Future is now" verfolgt dieses Konzept weiter, klingt dabei aber etwas melancholischer und bringt die Abwechslung über die Beats.
Auf ein kurzes Hammond-Interludium ("Jupiter") folgt quasi der 2. Teil des Albums, der neben Songs in der Machart der ersten beiden ("Glass Prism", "Walls") vor allem solche bereithält, die gitarrendominierter und fast britpopartig daherkommen - aber eben im sphärisch-schwebenden Gewand ("Our Ghosts will chase you", "Rabbit in a Hat", "Superb Meteor", "Caught in a Storm"). Fast völlig aus dem Rahmen fällt "Castaway" mit dem Kontrast von sanfter Melodie und harten Dancebeats.
Opticks fällt aus dem Pop-Rahmen fast schon heraus oder ist zumindest einmal sehr intelligenter Pop, der auch noch beim wiederholten Hören neue Aspekte offenbart und sich aufgrund der Offenheit der Kompositionen auch für eine Liveperformance anbietet. So werden Starpost in den nächsten Monaten auch live zu sehen sein: Der release-Show in Nürnberg (18.02.) folgen Konzerte in Würzburg (Cairo Club, 25.02.), Hamburg (Pony Bar, 07.03.; Pooca, 10.03.), München (TBA, 18.03.), Erlangen (E-Werk, 16.04.) und Köln (Blue Shell, 05.05.).
Andreas Matena
Trackliste |
1 | Idle State | 4:50 |
2 |
The Future is now | 5:51 |
3 |
Jupiter | 1:39 |
4 |
Our Ghosts will chase you | 3:52 |
5 |
Castaway | 5:45 |
6 |
Glass Prism | 3:40 |
7 |
Walls | 5:33 |
8 |
Rabbit in a Hat | 3:41 |
9 |
Soldier on | 4:35 |
10 |
Superb Meteor | 4:34 |
11 |
Silicium | 1:29 |
12 |
Caught in a Storm | 4:30 |
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Besetzung |
David Gabelaia: vocals, rhodes, keys, guitars
Rodney Pérez: guitars, synths
Alex Schalja: bass, synths
David Meister: drums, drum computer
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