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LaVive

No Sleep


Info
Musikrichtung: Dance, Pop

VÖ: 17.12.2010

Starwatch (Warner)

Gesamtspielzeit: 41:53

Internet:

http://www.lavive.de/


Die Mutter aller deutschen Castingsshows hat ein neues Kind: LaVive heißt die Girlband, die bereits vor fast einem Monat ihr Debut No Sleep auf den Markt gebracht hat, ein Album, das sich gerade mal im Mittelfeld der Albumcharts bewegt, eine Debutsingle "No Time for sleeping", die es noch nicht einmal in die Top 10 geschafft hat. Wir werden uns hier das Abspulen der üblichen Castingshowkritik sparen (die deswegen trotzdem weiterhin Bestand hat), und uns dem Album widmen...

Der Dauerdancebeat setzt mit "How deep is your Love" ein und fällt recht hart aus, dazu versprüht ein kurzer Akkordeoneinspieler gelegentlich einen kurzen interessanten Akzent, doch ähnlich wie bei "No Time for sleeping", das durchaus einen gewissen Ohrwurmcharakter besitzt kann man froh sein, dass die Songs nicht länger ausgefallen sind. Nachdem "Rock that City" dann den Danceeffekt doch arg überreizt hat kommt "Keep on" sehr ruhig daher, ohne direkt eine Ballade zu sein; erst mit diesem Lied bekommen die vier Girls überhaupt die Chance, ihre Stimmen vorzuführen - die zwar gut aber unspektakulär sind.
"Ufo" und "Play dumb" versuchen das Schlechteste, was die 80er an albernem Pop zu bieten hatten in dieses Jahrtausend zu bringen - dementsprechend blöd klingen die Songs, die Stimmenverzerrer geben ihnen dann den Rest. Da freut man sich direkt über das folgende "Burning Love", eigentlich ein Popsong, der mit Dancebeats aufgemotzt wurde und auch zu Mark Medlock gepaßt hätte, während "Hurtful" massiv versucht, in die Coldplay-Ecke zu driften - und das noch nicht einmal schlecht macht, zurückhaltender Bombast und endlich mal Akzent auf die Stimme: der beste Song des Albums und durchaus ernstzunehmen. "Unisex" versprüht dann den Charme einer Gameboyspielemusik mit einem erneut harten Beat - bevor die Boni noch einmal schlicht gestrickten Pop ("Empire of Love"), seichten Schmusepop ("Will you go with me") und ganz seichten und schlecht produzierten Kinderschmusepop mit der Boyz II Men-Nummer "I swear" bieten.

Für No Sleep hätte man keine einzige herausragende Stimme casten müssen, und ob die vier Damen, die für die Marke LaVive stehen singen können ist nach dem Album nicht zu sagen: Simple Beats, schlichteste Kompositionen nahezu ohne Gespür für Songstrukturen - und eben (s.o.) nur eine Ausnahme: Ein Reinfall.



Andreas Matena



Trackliste
1How deep is your Love3:46
2 No Time for Sleeping3:36
3 Rock that City3:19
4 Keep on3:47
5 UFO2:57
6 Burning Love3:43
7 Hurtful3:00
8 Play Dumb3:01
9 Unisex3:07
10 Empire of Love3:29
11 Will you go with me4:06
12 I Swear (feat. Popstars)4:02
Besetzung

Julia Bergs
Meike Ehnert
Katrin Mehlberg
Sarah Rensing



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