Die von 1979 bis 85 existierenden Jaguar gehören erkennbar zur New Wave of British Heavy Metal. Die Anklänge daran, insbesondere an die Überhelden Iron Maiden, sind kaum zu überhören.
Run ragged ist allerdings keine Wiederveröffentlichung einer alten Scheibe, sondern eine Neuerscheinung aus dem zweiten Leben der 1998 re-formierten Truppe. Dass das 2003 erschienene Werk erst jetzt seinen Weg auf unsere Seite findet, liegt daran, dass sie die – ich glaube letzte – Scheibe von dem Stapel Angel Air Scheiben ist, die ich von Label-Chef Peter Purnell anlässlich meines Interviews mit ihm erhalten habe.
Run ragged erscheint mit einem fast bootlegartigem Sound. Neben den Bezügen zu Iron Maiden gibt es einen zweiten durchgehenden Faden. Das ist die Stimme von Jamie Manton, die einem ganz schnell die gelb-schwarz gestreiften Herren von Stryper vor die Augen ruft.
Auch die etwa schärferen von Thrash- und Speed-Metal zumindest leicht infizierten Gitarren gehören zum Gesamtbild der Band.
Eher Einzelerscheinungen sind die Heep-Riffs zu Beginn von „Living Hell“, die an Queen erinnernde Gitarreneröffnung und die angerappten Vocals des Rausschmeißers „My Weakness“.