Wer mal nach All Day Sucker im deutschsprachigem Internet sucht (wir machen hier keine Werbung für Suchmaschinen, daher spare ich mir das eingedeutsche Verb mit g), findet unter diesem Stichwort bislang eigentlich nur den gleichnamigen Stevie Wonder-Titel und so allerhand Schweinereien (Übersetzung von to suck: lutschen/saugen), aber Erwähnungen des Debüts Big Pretend der gleichnamigen Band gibt es auf deutschen Seiten bislang noch nicht. Aber warum sollen wir von Musikansich.de nicht auch mal die ersten sein?
Die fünf Jungs aus Los Angeles bedienen laut ihrer myspace-Seite die Musikrichtung "Rock / Alternativ / Powerpop", wobei diese Begriffe natürlich durchaus dehnbar sind. Und so rocken All Day Sucker auf Big Pretend eigentlich nur gelegentlich (z. B. beim gelungenen Einstieg "Life In The Passing Lane") und den Begriff Alternativ verpasst sich wohl fast jeder, der noch nicht so recht im Radio gespielt wurde. Also was bleibt da noch übrig? Powerpop! Und das trifft die Musik von All Day Sucker dann auch am ehesten. Und poppen (bitte jetzt nicht schon wieder an lutschen und saugen denken...) können All Day Sucker gar nicht mal schlecht.
Los Angeles liegt in Kalifornien und irgendwie kommen beim Hören von Big Pretend unweigerlich Assoziationen zu den Beach Boys hoch. Nicht nur diese kamen auch aus Los Angeles, sondern auch die Musik von All Day Sucker hat etwas von deren Leichtigkeit. Abwechslungsreicher Poprock, der auch mal ungeniert in die Seichtigkeit gängiger Boygroups abdriftet (z.B. "Santa Ana"), aber doch durch allerhand Bläser-Einsätze (und dies ist KEINE Anspielung an den Band-Namen!) seinen eigenen Stil hat. Als Anspieltipps seien zum Kennenlernen neben den bereits genannten Titeln mal "Nobody Somewhere" und "Land of Canyons" empfohlen.