Ayreon
01011001
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Info |
Musikrichtung:
Prog Metal
VÖ: 25.01.2008
(InsideOut / SPV)
Gesamtspielzeit: 102:19
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01011001 (der digitale Code für „Y“) ist ein typisches Werk, wie es nur Arjen Anthony Lucassen, der Steven Spielberg des Prog-Metals, zu inszenieren versteht. Groß, größer, am größten – mehr, mehrer, am mehrsten. Das sind die Grunddogmen seiner Arbeitsweise. Somit ist 01011001 auch ganz selbstverständlich wieder mal ein Doppelalbum geworden, natürlich ein Konzeptwerk und gleich im 10-minütigen Opener begegnen uns acht(!) Lead-Sänger – darunter Hochkaräter wie Floor Jansen, Hansi Kürsch und Jorn Lande.
Damit lässt sich trefflich und mit viel Abwechslung arbeiten. Hohe Frauenstimmen treffen auf packende männliche Rock Vocals und zwischendrin darf’s auch mal Sprechgesang sein, der zum Glück nicht mal ansatzweise etwas mit Rap oder HipHop zu tun hat. Ein toller Refrain sorgt für den nötigen Wiedererkennungswert. Drumherum wird alles gestrickt, was sich im Metal zwischen Waltari und The Gathering finden lässt – Power, Gefühl, etwas Esoterik und abgedrehter Wahnsinn inklusive. Ein toller Song, der sich in seinen krachenderen Momenten stark in die Richtung von Lucassens Star One Projekt bewegt.
Leider hält 01011001 dieses Niveau nicht. Es wäre übertrieben zu sagen, das Pulver wäre bereits verschossen. Dazu kommen noch zu viel durchaus interessante Versatzstücke. Ruhige Nummern, melodischer Prog Rock, mal ein Stückchen Beatles, dann ein kräftiger Schuß Blind Guardian, hier etwas Krautrock, da eine Prise Folk.
Aber was Ayreon hier bieten ist gleichzeitig zu viel und zu wenig. Zu wenig wirklich packende Momente, zu wenig Identität, zu wenig Kompositionen, die ein Gesicht haben. Und die Steigerungsformel vom Anfang wandelt sich schnell in ein „viel, vieler, zu viel“.
Das liegt nicht nur an dem zuviel an Zutaten, sondern auch an dem zuviel an Konzepten. Lucassen will seine Geschichte von dem an seiner Technologie fast erstickten Planeten Y erzählen, dessen Bewohner auf der Erde mit ihren Genen und den Neandertalern eine neue Rasse züchten wollen, die wieder Gefühle hat. Etwas bissig formuliert kann man spötteln, dass er es so vollständig geschafft hat, sein Konzept umzusetzen, dass auch sein Album am Übermaß erstickt ist. Da passt es dann auch, dass es mit dem Binär-Code für „Y“ und nicht für die „Erde“ betitelt ist.
Avantasia-Produzent Tobias Sammet erwähnte vor Kurzem in einem Interview, dass in seiner Band Edguy einige Musiker große Ayreon-Fans sind. Er stände aber mehr auf Whitesnake. Wer 01011001 hört, versteht woran das liegt.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
CD 1: Planet Y 1 Age of Shadows (icl. We are forever) (10:48) 2 Comatose (4:27) 3 Liquid Eternity (8:10) 4 Connect the Dots (4:13) 5 Beneath the Waves (8:27) 5.1 Beneath the Waves 5.2 Face the Facts 5.3 But a Memory ... 5.4 World without Walls 5.5 Reality bleeds 6 Newborn Race (7:49) 6.1 The Incentive 6.2 The Vision 6.3 The Procedure 6.4 Another Life 6.5 Newborn Race 6.6 The Conclusion 7 Ride the Comet (3:30) 8 Web of Lies (2:51)
CD 2 - Earth 1 The fifth Extinction (10:30) 1.1 Glimmer of Hope 1.2 World of Tomorrow dreams 1.3 Collision Course 1.4 From the Ashes 1.5 Glimmer of Hope (Reprise) 2 Waking Dreams (6:32) 3 The Truth is in here (5:12) 4 Unnatural Selection (7:15) 5 River of Time (4:25) 6 E=MC2 (5:50) 7 The sixth Extinction (12:19) 7.1 Echoes on the Wind 7.2 Radioactive Grave 7.3 2085 7.4 To the Planet of Red 7.5 Spirit on the Wind 7.6 Complete the Circle |
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Besetzung |
Arjen Lucassen (Git, B, Mandoline, Keys, Back Voc) Ed Warby (Dr, Perc)
Lori Linstruth (Git Solo <1;6>) Derek Sherinian (Synth Solo <2;1>) Tomas Bodin (Synth Solo <2;2>) Michael Romeo (Git Solo <2;6>) Joost van den Broek (Synth Solo & Piano <2;7>)
Ben Mathot (Violinen) David Faber (Cello) Jeroen Goossens (Flöten <1;1.2.3.5.8 – 2;3.4.5>)
Vocals: Bob Cately Tom Englund Anneke van Giersbergen Daniel Gildenlöw Lieselotte Hegt Floor Jansen Hansi Kürsch Jorn Lande Steve Lee Arjen Lucassen Magali Luyten Jonas Renkse Simone Simons Ty Tabor Marjan Welman Wudstik Phideaux Xavier
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