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Freezeebee
Guitars of doom
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Achtung, hier kommen Freezeebee. Und diese rocken trotz ihres dämlichen Namens. Und das sogar ziemlich fett! Mit ihrem dritten Album Guitars of doom legen die vier Frankfurter ein ziemlich cool klingendes Album vor. In 65 Minuten werden 15 schubladenfreie Songs zum Besten gegeben, bei denen man gar nicht so genau abschätzen kann wo man sie zuordnen soll. Ist das jetzt Metal, Stoner oder weiß der Teufel was. Im Zweifelsfalle, also einigen wir uns darauf, ist das einfach eines: schwerer ROCK!
Bei Freezeebee trifft die Heavyness von Doom Metal auf die Attitüde von Rotzrock, vermengt sich rauchwarenfreier Stoner Rock mit einem Hauch von Funk und Soul. Letzteres macht sich besonders im Gesang bemerkbar, welchen sich die beiden Gitarristen Nicolas Flores und Jan Biermann teilen. Diese beiden Herren sorgen nebenbei generell für das auffälligste Merkmal der Band: extrem tiefe und schwere Gitarren, welche auf angenehmste Art und Weise Bauch und Gliedmaßen des Hörers massieren, während ein pumpender Bass und das krachige Schlagzeug für den optimal groovenden Unterbau sorgen.
„Pills and vitamins“ und „Right home“ sind solche Beispiele, bei denen die Band stampfend wie ein Bulldozer durch die Botanik pflügt. Bei „All around“ wähnt man sich kurz in Sicherheit, während sich Bass und Drums in den Strophen relaxt eingrooven, bevor auch hier wieder die Gitarrenharke im melodischen Refrain zuschlägt. Auf „The rest“ klingt die Band anfangs regelrecht tanzbar und man könnte sich fast zur Riege sich hip findender Britrocker gesellen, doch der erste Eindruck täuscht. Auch hier wird der Rockfan von Freezeebee ordentlich durchgeschüttelt. Eine weiter interessante Geschmacksnote bringt „Even higher“ ins Spiel. Zum mehrstimmigen, souligen Gesang gesellen sich hier einige funkige Gitarrenläufe. Äußerst nett. Wesentlich rockiger präsentiert sich dagegen „Shoot me“, dessen Chorus zum gemütlichen mitgrölen einlädt.
Überwiegend rockt die Band sich massiv im gemäßigten und zügigeren Midtempo durch das Album. Verschnaufpausen werden dem Hörer nicht allzu viele gegönnt. „Those years“ kann man dazu getrost als solche bezeichnen. Der Song klingt fast schon laid-back und versöhnlich melodisch, geht sogar in der zweiten Hälfte in ein ausgedehntes Pianoende über.
Soweit so gut. Mit Guitars of doom ist Freezeebee wirklich ein gutklassiges Album gelungen. Es könnte allerdings etwas besser wirken, wenn nicht die meisten Songs mit der Zeit immer ähnlicher klingen würden und sich so mit zunehmender Spieldauer eine leichte Eintönigkeit einschleichen würde. Man ist glatt geneigt zu behaupten das Album sei etwas zu lang geraten. Aber egal. Reinhören sollten alle Rockfans mal, die es gerne etwas massiver haben. Denn sie könnten ansonsten wirklich was verpassen!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Guitars of doom | 2:09 |
2 | Pills and vitamins | 3:07 |
3 | Right home | 4:50 |
4 | Shoot me | 4:24 |
5 | All around | 4:27 |
6 | The rest | 4:28 |
7 | Even higher | 3:59 |
8 | Do it right | 4:36 |
9 | Those years | 7:07 |
10 | Marathon | 4:43 |
11 | How we do it | 3:16 |
12 | All about | 2:44 |
13 | Get connected | 3:14 |
14 | Into the light | 4:02 |
15 | March of the F.Z.B. | 7:47 |
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Besetzung |
Johannes Aeppli: Schlagzeug Florian Aeppli: Bass Nicolas Flores: Gitarre, Gesang Jan Biermann: Gitarre, Gesang
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