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Sieges even
The Art of Navigating by the Stars
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Acht Jahre lang haben die deutschen Prog-Underground-Idole nichts von sich hören lassen. Was Bassmann Oliver Holzwarth immer wieder die Gelegenheit gab, bei Blind Guardian live die vier Saiten zu zupfen. Gelernt hat er dort scheinbar vor alle eins. Zu viel kann leicht zu viel sein. Und obwohl auch Sieges even auf immerhin 86 Spuren arbeiten, klingt The Art of Navigating by the Stars über weite Strecken wie ein Antithese zu den Krefeldern. Transparente, oft fast spartanisch instrumentierte Passagen prägen den Eindruck der Scheibe. Vordergründige Refrains oder mitgröhlbare Bombastpassagen wird man auf der Reise unter den Sternen selten entdecken.
Spuren hinterlassen haben im Detail immer wieder Yes. Die Gitarrenarbeit von “Unbreakable“ scheint mir massiv von “Into the Lens“ beeinflusst zu sein. Aber auch Gitarrenläufe aus der Schule von Al Di Meola sind an Bord (“Stigmata“). Lange hat mich ein Riff des Quasi-Openers “The Weight“ beschäftigt. Ich bin mir immer noch nicht sicher, aber ich glaube es stammt von Jefferson Starships Freedom at Point-Album.
Trotz Yes, Jefferson Starship und diverser harter Riffs klingen Sieges even aber kaum nach Rock. Die Songs bauen überwiegend auf den Vocals auf, die mal mehrstimmig singend, mal fast erzählend eine Atmosphäre kreieren, die oft eher auf den Singer/Songwriter-Bereich zu verweisen scheint. In dieser Hinsicht bestehen Parallelen zu frühen Alben von Barclay James Harvest.
Insgesamt entwickeln Sieges even so eine sehr eigenständige Prog-Variante, die deutlich in den 70er Jahren wurzelt, durch die oft harte Gitarrenarbeit aber sehr zeitgemäß wirkt. Einfache Kost ist es nicht. Das Album braucht eine ganze Reihe von Durchläufen, bevor es sich dem Hörer wirklich erschließt. Daher sicher keine Scheibe, die nach 14 Tagen gelangweilt in die Flohmarkt-Kiste geschmissen wird.
Schön, dass die Münchner wieder am Start sind.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Navigating by the Stars | 0:29 |
2 | The Weight | 10:13 |
3 | The lonely Views of Condors | 6:14 |
4 | Unbreakable | 8:59 |
5 | Stigmata | 8:22 |
6 | Blue wide Open | 5:13 |
7 | To the Ones who have failed | 7:26 |
8 | Lighthouse | 7:41 |
9 | Styx | 8:55 |
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Besetzung |
Alex Holzwarth (Dr) Oliver Holzwarth (B) Arno Menses (Voc) Markus Steffen (Git)
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