Billy Yates
Anywhere but Nashville
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Ein weiterer Künstler, der sich dazu verschrieben hat entgegen den Strom der kommerziellen Nashville-Maschinerie zu schwimmen, ist der Sänger und Songschreiber Billy Yates. Er gehört zu den Vertretern der traditionellen Pure Country Musik und präsentiert mit Anywhere but Nashville sein bereits drittes selbstproduziertes Album, das bei seinem eigenen Label M.O.D. erschienen ist.
Im Einzelnen:
Billy Yates bietet auf seinen Alben seit je her hochklassige Pure Country Musik, mit der er es eigentlich locker mit jedem Star der Country Musik aufnehmen kann. Leider fehlt ihm eben ein starkes Label im Rücken, das ihm alle Freiheiten lässt, seine Art von Musik uneingeschränkt unterstützt und ihn noch etwas nach vorne puscht. Bis dahin aber bleibt Billy Yates zumindest für Kenner der Szene ein Garant für popfreien, traditionellen Country Sound vom Allerfeinsten. Seine Musik klingt zum einen frisch und zeitgemäß und verlässt dabei auf der anderen Seite jedoch nie die Grenzen der puren Country Musik, Steel Guitar und Fiddle z.B. spielen in seinen Songs immer in eine entscheidende Rolle.
Auf seinem neuen Album macht Billy da keine Ausnahme, für Real Country Freunde dürfte es mal wieder ein echter Festschmaus sein. Er deckt gekonnt die ganze Palette der traditionell verwurzelten Country Musik ab, durch und durch getränkt mit satt twangenden Gitarren sowie jede Menge Steel Guitar und Fiddle. Da geht es z.B. mal ein bisschen in Richtung New Country wie etwa beim temperamentvollen Titelsong "Anywhere but Nashville", wo sich der Künstler einen Seitenhieb gegen die Musikindustrie nicht verkneifen kann. Auch der sehr einfallsreiche Titel "This song doesn't rock" beginnt zunächst mit knackigen New Country Tönen und fetzigen Fiddleklängen, bevor sich der Titel vom Tempo in einen getragenen Pure Country Song verwandelt, der von wimmernden Steel Guitar Klängen begleitet wird. Da finden sich wunderbar melodiöse Country Balladen, bei denen musikalische Erinnerungen an den viel zu früh verstorbenen Keith Whitley aufkommen, in diesem traditionellen Stil bewegt sich Billy Yates etwa beim überaus hörenswerten Song "The best thing in the world" oder auch bei der sehr gefühlsbetonten, zarten Ballade "My infinite Love".
Auch ein guter Schuss Honky Tonk darf natürlich nicht fehlen, hier sorgt etwa das Schmissige "Blinded bei the Bud light" für ausgelassene Barroom-Stimmung. Traditionellen New Country in Verbindung mit lebensfrohen Cajun-Elementen hört man dagegen beim fröhlich klingenden "Roxanne's Bayou". "Alcohol abuse" steckt voller Power und lässt ebenfalls die Füße nicht stillstehen, der energiegeladene Song vermischt traditionellen New Country mit einer kräftigen Portion Rock'n'Roll und drückt dabei so richtig schön aufs Gas.
Wie man sieht ist auf diesem Album für genügend Abwechslung gesorgt, jeder Titel überzeugt durch einen eigenständigen Charakter, sie klingen zu keiner Zeit wie aus einer Songschablone entstanden. Dazu trifft Billy Yates als Songschreiber in seinen Titeln immer irgendwie den Nerv des Zuhörers, die Themen sind stets aus dem Leben gegriffen und werden authentisch in den Songs verarbeitet. Dabei gelingt es ihm auch besonders gut, die unterschiedlichsten Stimmungslagen auf den Punkt genau auszudrücken und glaubhaft zu interpretieren.
Fazit:
Wer auf hochwertige und traditionell verbundene Country Musik steht, der wird an diesem Album wohl kaum vorbeikommen. Die gut 54 Minuten Gesamtspielzeit sind vollgepackt mit herrlich unverbrauchten Songs und vollem Country Sound mit allem was das Herz begehrt. Hervorragend interpretiert von Billy Yates, der nicht nur als Sänger, sondern auch als Songschreiber eine weitere Visitenkarte seines Könnens abgegeben hat. Ein Album, das völlig ungezwungen und unverkrampft ins Ohr geht, frei von kommerziellen Zwängen. Mit Künstler wie Billy Yates wird die Real Country Musik auch in Zukunft nicht ihre Bedeutung verlieren.
GeraldH
Trackliste |
1 | Anywhere but Nashville | 3:41 |
2 | All by my lonesome | 3:26 |
3 | This song doesn't rock | 2:46 |
4 | The best thing in the world | 3:48 |
5 | What are we thinkin' | 2:57 |
6 | Blinded by the Bud light | 3:13 |
7 | Roxanne's bayou | 3:03 |
8 | Love is standing still | 3:15 |
9 | Alcohol abuse | 3:13 |
10 | Blue ain't just a mood | 3:44 |
11 | I'm just drinkin' | 2:42 |
12 | Nothing bigger than our love | 2:51 |
13 | My infinite love | 3:54 |
14 | You're why god made me | 3:02 |
15 | American voices | 4:57 |
16 | Little Annie's Christmas wish | 3:27 |
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Besetzung |
Acoustic Guitars - Larry Beaird, Danny Parks Electric Guitars - J.T. Corenflos, Jeff King, Dan Dugmore Bass Guitar - Kevin Grantt, Dave Pomeroy Drums - Eddie Bayers, Lonnie Wilson, Paul Scholton Keyboards - Gordon Mote Fiddle - Hank Singer, Larry Franklin, Joe Spivey Steel Guitar - Mike Johnson, Scott Sanders, Dan Dugmore Banjo - Larry Beaird Background Vocals - Russell Terrell
Produzent: Billy Yates
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