Mit Satellite haben P.O.D. eine der innovativsten Scheiben des mittlerweile teilweise zu recht verschrienen Nu-Metal-Genres abgeliefert. Bevor die aktuelle Scheibe Payable on Death (Review in MAS-Januar 2004)) veröffentlicht wurde, sind zwei Scheiben aus den frühen Tagen, als P.O.D. noch auf einem kleinen Christen-Label erschienen sind, remastered wiederveröffentlicht worden.
Snuff the Punk enthält Material aus den Jahren 1993 und 94. Von Nu-Metal ist hier noch wenig zu hören. Die Experimentierfreude der frommen Krawallbrüder ist aber schon deutlich auszumachen. Hardcore Punk steht im Vordergrund. Mit tiefergelegten Hosen wird hier breitbeinig eine knappe Viertelstunde durch das Studio gegroovet. Aber man schaut bereits in diesen frühen Tagen über den Genre-Tellerrand hinaus. Neben Anklängen an Rage against the Machine werden auch sehr deutlich die Traditionen des Funk bemüht. Anklänge an die Red hot Chili Peppers oder sogar die Crossover-Pioniere Mothers Finest, die schon vor der Erfindung des Begriffes Crossover Ede der 70er Funk und Metal mixten, sind immer wieder zu hören.
Heute ist die Scheibe sicher nicht mehr so innovativ wie vor 10 Jahren (als sie kaum jemand zur Kenntnis nahm), aber das Reinhören lohnt sich immer noch.
Nach den 12 „offiziellen“ Tracks kommt als Bonus(?) ein stück, das “P.O.D.“ heißen könnte und - nach zwei Mi nuten Kunstpause - eine Abrechung mit Abtreibungsbefürwortern.
Negativ zu vermerken ist die Ausstattung der CD. Besetzung, Internetadresse und Textbeilage fehlt vollständig. Dafür gibt’s reichlich Werbung für andere Produkte des Labels. Punktabzug.