Am 1. März wird die Saga-Live-DVD All Areas - Live in Bonn 2002 erscheinen, mit der die kandische Legende ihr
fünfundzwanzigstes Bühnenjubiläum feiert. Grund genug, um (gemeinsam mit der Plattenfirma) einen Blick auf die Geschichte der
Band zu werfen. (Bei diesem "Artikel" handelt es sich um einen subjektiv kommentierend überarbeiteten Promotext; NvF)
Seit ihrer Gründung gehören Saga zu den wichtigsten Rockbands der internationalen Musikszene. Die Gruppe formierte sich 1977
aus ehemaligen Mitglieder der Bands Fludd bzw. Truck und nannte sich zunächst Pockets. Als sich das Trio Jim Crichton, Steve
Negus und Michael Sadler mit zwei weiteren Musikern verstärkte, änderte sich auch der Namen in Saga. Der Sound der
Gruppe war von Beginn an unverwechselbar, ihr Erfolg international. Allerdings waren Saga von Anfang an nicht unumstritten. Für
die "echten" Rocker war die Truppe zu tastenlastig. Den Progressiven (die damals noch gar nciht so hießen) waren ihre Hits schlicht
zu eingängig - Popverdacht!. Aber manchmal setzt sich Qualität eben doch durch.
Die Musiker erlebten erste große Erfolge zu Beginn der Achtziger Jahre, als sie mit Alben wie Saga (1978), Images
at Twilight (1979), Worlds apart (1982) oder Head or Tales (1983) und den darauf enthaltenen Hits á la "How
long", "Humble Stance", "See them smile", "Wind him up", "On the Loose", "The Flyer" oder "Don't be late" Radiocharts
und Tanztempel der ganzen Welt enterten. Im Vorprogramm von Styx kamen Saga 1980 zum ersten Mal auch auf
Deutschlandtournee. Und ich stand vor der Halle und bin nicht rein gegangen, weil mir 16,-- Mark (!) zu teuer waren. Ich ärgere mich
bis heute; NvF. Bis Mitte der Achtziger konnten sich die Kanadier mit ihrer "futuristischen Synthese aus Pop und klassischen
Elementen" (Melody Maker), ihrem "ideenreich orchestrierten epischen Rock" (Toronto Star) eine stetig wachsende
Anhängerschar erspielen.
Die Gruppe hat bis heute weit mehr als sieben Millionen Tonträger verkauft, obwohl ihr Stil noch nie in irgendeine Schublade
passte, sondern stets unverkennbar Saga war. "Wir spielen progressiven Rock, aber ohne Etikettierung. Auf jeden Fall
ist es kein New Wave," erklärte dazu Jim Crichton. Mitte der Achtziger verließen Keyboarder Jim Gilmour und Schlagzeuger
Steve Negus, der 1986 das Album Forward your Emotions veröffentlichte, die Band. Saga machten fortan als Trio (plus
einige namhafte Gastmusiker wie Curt Cress, Ex- Honeymoon Suite-Keyboarder Ray Coburn oder Trevor Morell) weiter, und
veröffentlichten in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts Behaviour und Wildest Dream. Die Plattenfirma charakterisiert
diese beiden als "viel beachtete Alben". Daran kann ich mich im Falle des zweiten Albums nun wirklich nicht erinnern, weil
die "Beachtung" von Behaviour mit seinen oft klebrigen and die New Romantics angelehnten Melodien bei vielen Fans
zu akustischen Magenverstimmung geführt hatte, die in eine massiven Abwendung einmündete.
Anfang der Neunziger gingen Saga dann zur großen Freude ihrer Fans erstmals wieder in Originalbesetzung auf Tournee,
unterschrieben einen neuen Plattenvertrag und veröfentlichten 1993 mit The Security of Illusion ein grandioses
Comebackalbum. Die unmittelbar folgende Welttournee glich einem Triumphzug und auch die Presse äußerte sich hocherfreut über
die Rückkehr der kanadischen Elitemusiker. 1994 komponierten Saga das Werk Steel Umbrellas für die Fernsehserie
Cobra, gefolgt vom Konzeptalbum Generation 13 (1995), das sich thematisch mit den Auswüchsen heutiger
Konsumwelten auseinandersetzt, sowie von Pleasure & the Pain (1997). Zwischenzeitlich realisierte Gitarrist Ian Crichton,
der mit seinem spektakulären Spiel den typischen Saga-Sound nachhaltig prägt (Zitat "Lexikon der Rockgitarristen": "Sein
percussiv-prasselnder Noten-Regen mutet ja doch recht erfrischend an, zumal ihm stets eine dichte Synthesizer-Staubwolke
vorangegangen ist, die zur musikalischen Wüstenei namens Saga nun mal gehört wie das ausgebleichte Büffelsskelett in
den Liano Estacado") sein erstes Soloalbum Welcome to the Boom Boom Room.
Am 13. Juni 1997, inmitten der umfangreichen Pleasure & the Pain-Tournee, feierten Saga ihr zwanzigjähriges
Bühnenjubiläum. Mit Detours, einem Livealbum, das Saga in Deutschland, Österreich und Frankreich bei ihrer
˜97er Europatournee mitschnitten, feierte die Band den fünfzehnten Jahrestag der Veröffentlichung ihres ersten, außerordentlich
erfolgreichen Livealbums In Transit, das 1982 in München und Kopenhagen aufgenommen worden war. Mit Full Circle
und House of Cards knüpften anschließend zwei weitere Studioalben an die großen Erfolge der Vergangenheit an und
lieferten den roten Faden, den Marathon 2003 weitergesponnen hat, wobei erst letzter Scheibe ernsthaft den Anspruch
erheben darf, es zumindest in Ansätzen geschafft zu haben, wieder an die Leistungen der frühen 80er anzhuknüpfen.
Mit der History-DVD Silhouette und der jetzigen Live-DVD All Areas (aufgenommen im Sommer 2002 in Bonn bei
der 25th Anniversary Show) setzen Saga erneut Maßstäbe im anspruchsvollen Rockbereich.
Norbert von Fransecky - with a lot of help from SPV
All Areas - Live in Bonn 2002 erscheint als limitierte Erstauflage im Doppel-DVD-Format. Hier der Inhalt:
DVD 1:
(25th Anniversary Show, Bonn, Sommer 2002) 1. Careful where you step 2. Time Bomb 3. Remember when 4.
No Regrets 5. Compromise 6. Wind him up 7. Time`s up 8. We`ll meet again 9. Runaway 10.See them smile
11. Take it or leave it 12. Humble Stance 13. You`re not alone 14. A Briefcase 15. Don`t be late
Bonus Features
Making of Gear Special Photo Gallery Discographie
DVD 2:
"The Official Bootleg - Marathon World Tour 2003"
1. On the Loose 2. The Flyer 3. How are you 4. Mouse in a Maze 5. Images 6. Don`t be late 7. Tired
World 8. No Stranger 9. Worlds apart 10.Humble Stance 11.You`re Not Alone 12. Wind Him Up (Recorded
live in Stuttgart, Germany 2003)
Bonus Features:
Marathon Tour Photo Gallery Rise And Shine "Acoustic" Marathon "Live at the Berns" TV-Performance of "On the
Loose"
|